Integriertes Handlungskonzept für Innenstadt Stadt Erkelenz stellt Förderanträge

Erkelenz · Im Jahr 2021 sollen die ersten Arbeiten im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes (InHK) in der Innenstadt von Erkelenz starten. Los geht es am Franziskanerplatz und mit dem Grünring an der Westpromenade.

 Visionen, wie der Markt, der Franziskanerplatz oder der Ziegelweiherpark in Erkelenz einmal aussehen könnten, haben die Aachener Stadtplaner von MWM entworfen.

Visionen, wie der Markt, der Franziskanerplatz oder der Ziegelweiherpark in Erkelenz einmal aussehen könnten, haben die Aachener Stadtplaner von MWM entworfen.

Foto: Planungsgruppe MWM

Es waren dann doch noch einige Diskussionen im Fachausschuss und letztlich auch im Juni in der Sitzung des Rates der Stadt Erkelenz nötig, ehe das Integrierte Handlungskonzept (InHK) auf den Weg gebracht war. Mit dem InHK soll die Erkelenzer Innenstadt modernisiert und vor allem belebt werden. Die Freien Wähler und die Bürgerpartei lehnen das Konzept weiterhin ab. Die Stadt will nun die Förderanträge stellen.

Begonnen werden soll mit dem Franziskanerplatz und dem Grünring an der Westpromenade. Bürgerinnen und Bürger waren aufgerufen, sich an dem für die Stadt wichtigen Prozess zu beteiligen. Im Frühjahr haben sie vor allem online Vorschläge gemacht, wie sich unter anderem die Aufenthaltsqualität steigern lässt. Zuvor gab es Workshops und Spaziergänge durch die Stadt, um die Punkte auszumachen, an denen ganz besonders Handlungsbedarf besteht. Bis auf die Freien Wähler und die Bürgerpartei herrschte Einigkeit bei den Fraktionen, dass gerade jetzt in der Coronakrise das große Projekt angepackt werden müsse.

Dazu hat die Bezirksregierung Köln Kosten in Höhe von 18,6 Millionen Euro bis Mitte 2025 anerkannt, die für die Zuwendungen bereitgestellt werden können. Im nächsten Schritt reicht die Stadt Erkelenz nun für den Franziskanerplatz sowie den Grünring/Westpromenade konkrete Förderanträge bei der Bezirksregierung ein. Voraussichtlich im kommenden Jahr soll mit der Umgestaltung dieser wichtigen Innenstadtbereiche begonnen werden, teilt die Verwaltung mit.

Im Rahmen des InHK ist es zudem wichtig, die örtliche Gastronomie und den Handel zu stärken. Alle Ratsfraktionen hatten im Vorfeld der Kommunalwahl betont, viele Gespräche mit den ortsansässigen Händlern und Gastronomen geführt zu haben. Gerade die Gastronomen haben erhebliche Umsatzeinbußen wegen der Corona-Pandemie hinnehmen müssen. Dank der vom Stadtmarketing ini­tiierten Sommertaverne wurde in dieser Hinsicht für erste Unterstützungen gesorgt.

Zum Franziskanerplatz: Gewünscht ist hier mehr Aufenthaltsqualität. Erzielt werden soll diese unter anderem mit einem Wasserspiel/Wasserlauf und mehr Platz für die Außengastronomie. Erhalten wird auf jeden Fall die Franziskus-Figur, die seit vielen Jahren den Franziskanerplatz ziert. Dafür jedoch werden am Franziskanerplatz Parkplätze wegfallen – und genau das zählt zu den Punkten, mit denen sich die Freien Wähler und die Bürgerpartei nicht anfreunden können, sehen sie hier die Belebung der Innenstadt nämlich in Gefahr, weil dann nur noch wenige Menschen in der Innenstadt einkaufen würden, so ihre Argumentation. In den neuen Franziskanerplatz integriert werden sollen nicht zuletzt auch eine Spiel-Kletter-Kombination für Kinder sowie Wasserfontänen und Sitzelemente.

An der Westpromenade – am Grünring dort – soll ein neuer Weg parallel zu den Parkplätzen, die sich über die ganze Länge der Westpromenade ziehen, angelegt und durch eine Hecke von diesen optisch sinnvoll getrennt werden. Zusätzliche Wege sollen die Grünflächen für die Bevölkerung zugänglich machen und zum ausgiebigen Verweilen einladen. Auch neue Bepflanzungen sollen das Gesamtbild optisch aufwerten.

Insgesamt gedacht werden soll im Zusammenhang mit dem Integrierten Handlungskonzept auch an sichere Wege für Fußgänger und Radfahrer. Im Planungsgebiet selbst sind auch die Immobilienbesitzer gefragt, denn sie können für Fassadensanierungen ebenfalls Fördermittel beantragen. Darüber hat die Stadt Erkelenz unlängst informiert. Und: Veranstaltungen, für die der Franziskanerplatz in der Vergangenheit genutzt wurde, sollen in Zukunft weiterhin dort möglich sein. Unter anderem ist es die Traditionelle Funkengarde der Stadt Erkelenz, die seit Jahrzehnten den Maibaum zu Ehren der Erkelenzer Bürgerinnen und Bürger dort mit einem großen Fest errichtet. Über allem steht der Gedanke, die Identität der Innenstadt zu bewahren.

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