Erkelenz St. Lambertus und RWE einigen sich

Erkelenz · Lange Zeit lagen die Vorstellungen der Erkelenzer Pfarrei St. Lambertus und von RWE Power sehr weit auseinander, was die Entschädigung für die Kirche St. Martinus in Borschemich (alt) betrifft. Plötzlich ging aber alles ganz schnell.

 Pfarrer Werner Rombach (3.v.r.) erläutert (v.l.) Diakon Kurt Esser, der 2. Kirchenvorstandsvorsitzenden Beate Rambo, der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Birgitta Theymann sowie Reiner Beeck und Herbert Günter vom Kapellenvorstand die Pläne für den Sakralbau in Borschemich (neu) an Ort und Stelle (links im Hintergrund die Mehrzweckhalle).

Pfarrer Werner Rombach (3.v.r.) erläutert (v.l.) Diakon Kurt Esser, der 2. Kirchenvorstandsvorsitzenden Beate Rambo, der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Birgitta Theymann sowie Reiner Beeck und Herbert Günter vom Kapellenvorstand die Pläne für den Sakralbau in Borschemich (neu) an Ort und Stelle (links im Hintergrund die Mehrzweckhalle).

Foto: jürgen laaser

Den 11. Dezember 2012 wird Werner Rombach so schnell nicht vergessen. Da gab es für den leitenden Pfarrer von St. Lambertus eine Art vorzeitiges Weihnachtsgeschenk — und was für eines: Da einigten sich Vertreter der Pfarrei und von RWE Power in der Kölner Hauptverwaltung des Energiekonzerns im Grundsatz auf die Entschädigungssumme für die Kirche St. Martinus in Borschemich (alt), wie Rombach auf Nachfrage nun bestätigte. St. Martinus hat seit dem 1. Januar 2009 den Status einer Kapellengemeinde von St. Lambertus. Am Mittwoch, 20. März, werden die beiden Parteien das Vertragswerk unterzeichnen — vorbehaltlich der noch ausstehenden Zustimmung der Liegenschaftsabteilung und des Vermögensrates des Bistums.

"Unsere Erwartungen sind absolut übertroffen worden. Mit dieser Höhe hatten wir nicht gerechnet", führte Rombach aus. Was umso bemerkenswerter ist, weil zwischen den Verhandlungspartnern vorher lange Zeit totale Funkstille herrschte, die Vorstellungen über die Entschädigungshöhe sehr weit auseinanderklafften — um bis zu eine Million Euro, wie Rombach bestätigte.

Doch an diesem 11. Dezember ging alles plötzlich sehr schnell — zur Überraschung der Erkelenzer Delegation. Zu der gehörten Rombach, Diakon Kurt Esser (zuständiger Seelsorger für St. Martinus), Mitglieder des Kirchenvorstands, der Kölner Rechtsanwalt Dr. Paul Decker (der hatte auch schon die Erkelenzer Pfarrei St. Maria und Elisabeth bei den Entschädigungsverhandlungen für die Immerather Kirche St. Lambertus vertreten) und Bistumsarchitekt Hans-Jürgen Röls.

Diese Delegation sei eigentlich ohne die Erwartung nach Köln gefahren, dass an diesem Tag der Durchbruch erzielt werde, bekannte Rombach. "Doch dann fragten uns die RWE-Leute, ob wir ein wenig Zeit mitgebracht hätten. Die wollten das Paket mit uns noch an diesem Tag zuschnüren." Nach einer Mittagspause in der Mensa von RWE (Rombach: "Da haben wir prima gegessen") legte die RWE-Seite das Angebot vor, mit dem der Durchbruch erzielt wurde und zu dem die Erkelenzer nicht mehr Nein sagen konnten und wollten. "In dieser letzten Phase des Ringens haben sich die RWE-Mitarbeiter als sehr einfühlsam gezeigt, hatten sowohl die betreffenden Menschen als auch die Sache fest im Blick", lobt der Pfarrer.

Wie der neue Sakralbau in Borschemich (neu) aussehen wird, zeichnet sich auch schon deutlich ab. "Aus der alten Kirche wird in Abstimmung mit dem Kapellenvorstand sehr vieles auch in der neuen Kirche seinen Platz finden", sagt Rombach. So alle vier Glocken — und auch der von Josef Boss gestiftete Volksaltar in einer verkleinerten Fassung. "Die Teile, die aus Platzgründen herausgenommen werden müssen, werden dafür im Ambo eingebaut. Dieser Lösung hat Josef Boss zugestimmt", erläutert Rombach.

Im Kirchturm (der wird so breit wie das Kirchenschiff) werden mehrere Etagen eingezogen, auf denen Sakristei, Messdienersakristei, Heizung, Foyer und Stauraum untergebracht sind. Dazu wird eine neue kleinere Pfeifenorgel mit neun bis zehn Registern angeschafft, die auf einer Empore montiert wird. Platz bieten wird das Gotteshaus bis zu 100 Menschen.

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(RP)
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