Erkelenz Sparen und die Umwelt schonen

Erkelenz · Ökologie und Profit passen zusammen – das ist die Botschaft des Projekts „Ökoprofit“, das jetzt auch im Kreis Heinsberg angeboten wird. Zahlreiche Unternehmer folgten der Einladung der WFG und informierten sich.

HÜCKELHOVEN Wenn Unternehmer vor zehn Jahren das Wort „Ökologie“ vernahmen, haben die meisten wohl gestöhnt und an gesetzliche Auflagen und zusätzliche Kosten gedacht. Ganz anders die rund 40 Unternehmer, die sich am Mittwochabend in den Räumen des Gründer- und Servicezentrums zur Informationsveranstaltung „Ökoprofit“ trafen. Das bundesweite „ökologische Projekt für integrierte Umwelttechnik“ besteht bereits seit fünf Jahren im Land NRW, mit steigendem Erfolg. Jetzt wird es auch Betrieben im Kreis Heinsberg angeboten.

Acht Workshops

Unter dem Motto „Kosten senken – Umwelt entlasten – lokale Kooperationen“ stellte Johannes Auge, Geschäftsführer der Koordinationsstelle, das Konzept vor. Ziel ist es, dass Unternehmer in ihren Betrieben mit qualifizierter Hilfe nach Einsparmöglichkeiten auf der Grundlage ökologischer Überlegungen suchen. Deshalb gehören acht Workshops zum verpflichtenden Programm des etwa einjährigen Projektes. Dabei werden Themen wie Abfall, Energie, gefährliche Stoffe, Rechtsaspekte oder Arbeitsschutz behandelt. Die Teilnehmer erhalten Arbeitsmaterialien zum Beispiel für den Betriebsrundgang oder die Organisation. Aber auch die Beratung der Unternehmen vor Ort gehört zum Projekt, genauso wie eine Prüfung und Auszeichnung durch den Projektträger, in diesem Fall der Kreis.

Über 600 Betriebe in NRW

Auge verwies auf über 600 Betriebe in NRW, die bereits teilgenommen haben, teilweise mit außergewöhnlichen Erfolgen. „Abbrecher kennen wir eigentlich nur durch die Insolvenz“, sagte Auge. Bei Teilnahmekosten zwischen 2500 und 7000 Euro erscheine das Risiko gering. Sandra Müller von Remscheider Unternehmen Hazet, das auch in Heinsberg ansässig ist, konnte von guten Erfahrungen berichten. Sie verwies auf die große Bedeutung der Rechtssicherheit, die im Projekt erlangt und vertieft werden kann. Nach Auskunft von Hazet-Geschäftsführer Matthias J. Hoffmann hat die Teilnahme am Ökoprofit-Projekt seinem Unternehmen bislang direkte Einsparungen von 35 000 Euro gebracht.

Landrat Stephan Pusch hat bei „Ökoprofit“ gleich mehrere Aspekte im Blick. „Wir alle müssen beim Thema Energie umdenken, dort liegen zunächst die größten Sparpotentiale. Der Kreis möchte mit dem Projekt die Initialzündung geben“. Neben den Einsparungen erhofft sich der Politiker auch Technologieentwicklung, die wiederum exportierbar ist. „Jeder Mensch denkt durchs Portemonnaie, das gilt gerade auch für Unternehmen.“ Am Ende standen die ersten Interessenten bereits fest. Mehr als 15 Teilnehmer sind nicht vorgesehen.

(RP)
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