Sommer-Kunst-Treff auf Hohenbusch Kraft des gemeinsamen Gestaltens

Hetzerath · Beim Sommer-Kunst-Treff auf Haus Hohenbusch werden drei Wochen lang Kurse für unterschiedliche kreative Themenbereiche angeboten. Die Teilnehmer kommen aus einem Umkreis von mehr als 100 Kilometern nach Erkelenz.

 Eine Besonderheit unter den Kursen auf Haus Hohenbusch ist zweifellos der Ecoprint, den Sandra Struck-Germann aus Düsseldorf leitet.

Eine Besonderheit unter den Kursen auf Haus Hohenbusch ist zweifellos der Ecoprint, den Sandra Struck-Germann aus Düsseldorf leitet.

Foto: Renate Resch

Sommerliche Leichtigkeit ist zu spüren beim Betreten des Laienbrüderhauses des ehemaligen Kreuzherrenklosters Haus Hohenbusch. Kreatives Flair umfängt Besucher und Teilnehmer an den unterschiedlichen Workshops und Kursen, die bis zum 29. Juli dort angeboten werden. In der Luft liegen Konzentration, viel Experimentierfreude und noch mehr Neugier beim Ausprobieren eigener kreativer Fähigkeiten.

Veranstalterin Elke Bürger mit dem Kunst-Treff in Erkelenz schaffte es wieder einmal, kompetente Dozenten zu gewinnen, die ihr kreatives Wissen und Können weitergeben. Mit Eifer werden so neue Techniken versucht, verfeinert und weiterentwickelt, und am Ende des Tages beziehungsweise des Kurses können alle Mitwirkenden auf ihre erfolgreich entstandenen Werkstücke als Bilder, Keramiken, Tücher, Schmuck, Fotografien oder Skulpturen schauen.

 Weit über die Stadtgrenzen hinaus ist der inzwischen zum vierten Mal stattfindende Sommer-Kunst-Treff bekannt und beliebt. Die Teilnehmer kommen aus Erkelenz und Umgebung, jedoch auch aus Duisburg, Mönchengladbach oder Castrop-Rauxel. Interessierte können einen oder mehrere Kurse in den drei Wochen des Sommer-Kunst-Treffs buchen und sind eingeladen, Neues auszuprobieren.

 Zu den Klassikern gehören zweifellos die Malkurse. Die Acrylmalerei – auf schwarzer Leinwand, damit die Farben besonders schön leuchten – gehört wohl zu den bekanntesten Techniken. Die einzelnen Kurse beschäftigen sich mit unterschiedlichen Formen des Auftragens der Farbe. Als reiner Farbenrausch der Motive, strukturgebend mit Spachtelmasse oder als „fluid painting“ – so können abstrakte oder gegenständliche Varianten ausprobiert werden.

Wer zarte Übergänge und transparente Überlagerungen mag, ist bei der Aquarellmalerei gut aufgehoben. Die Technik, die wohl in Schichten, aber nicht deckend gemalt wird, lässt viel Freiheit für Experimente. Mit Pastellkreide, Kohle, Stiften oder Rötel können ebenso rasche wie fein ausgearbeitete Zeichnungen entstehen. Beim Aktzeichnen mit Modell werden Posen mit wenigen Strichen formgebend umrissen. Das Flamenco tanzende Aktmodell friert für circa zwei Minuten bestimmte Bewegungen ein und gibt so die Möglichkeit, markante Linien und Umrisse festzuhalten und später als Zeichnung zu vollenden. Auge und Hand werden geschult, wesentliche Formen zu erkennen und zu Papier zu bringen.

 Eine Besonderheit unter den Kursen ist zweifellos der Ecoprint. Die Dozentin Sandra Struck-Germann aus Düsseldorf erklärt diese besondere Technik. Auf gebeizten Naturfaser-Stoffen werden unterschiedliche Pflanzen- oder Blütenblätter ausgelegt. Damit jedes Blatt seine Farbe auf den Stoff geben kann, rollt man die Stoffe fest zusammen und bindet sie auf eine Rolle. Danach werden sie gekocht – unterschiedlich lange, zwischen einer und drei Stunden. Das Ergebnis beim „Auspacken“ der Stoffbahn ist immer wieder erstaunlich. Je nach Beize ergeben sich nämlich verschiedene Farben, vom kräftigen Orange des Eukalyptus’ bis zum tiefen Blau der Hortensie oder intensiven Gelb des Ahorns. Die getrockneten Stoffe oder Papiere können dann in weiteren Schritten zu Kleidung, Tischdecken, Kissenhüllen oder auch Büchern weiterverarbeitet werden.

 Ein weiteres Highlight ist der Schmuckkurs „Silver Clay“. Martina Eiselein aus Düsseldorf zeigt, wie kleine Moleküle aus Silber mit einem organischen Binder und Wasser verbunden werden. Die daraus entstehende Masse ist knet- und formbar. Sie kann ausgerollt, geknetet, mit dem Pinsel aufgetragen oder mit der Spitze filigran gespritzt werden. Das schafft viele Möglichkeiten der Schmuckgestaltung. Zunächst wirkt es ganz unscheinbar grau. Mit Steinen bestückt oder in organische Formen gedrückt, zeigen sich die glänzenden Ergebnisse erst nach dem Brand im Ofen als wirklicher Schmuck.

Auch das Arbeiten mit Ton, Skulpturenkurse mit unterschiedlichen Materialien und Fotografie werden als Workshop angeboten.

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