Traktoren, Rollatoren und Bollerwagen So lief die Fahrzeugsegnung in Gerderath
Gerderath · Zu einem kleinen Fest hatte am Sonntag die Kirchengemeinde in Gerderath eingeladen. Pfarrer Werner Rombach segnete Fahrzeuge aller Art – und hatte dabei sichtlich Spaß.
Der gute Zweck war ein Nebenaspekt, in der Hauptsache ging es um die Bewohner von Gerderath. Für deren Miteinander hatte das Küster-Team um Julia Ludwig zur großen Kuchentafel eingeladen. Der gute Zweck waren zahlreiche kleine Spenden für die Verschönerung des Kirchplatzes.
Da die süße Versuchung jedoch im Anschluss an den Gottesdienst begann, nutzten die Veranstalterinnen die Präsenz von Pfarrer Werner Rombach zur allgemeinen Fahrzeugsegnung. Der ließ sich auch gar nicht lange bitten und segnete alles, was sich bewegte: Vom Laufrad über den Rollator, den Bollerwagen und Fahrrädern jedweder Konstruktion. „Es ist genügend Weihwasser im Behälter“, sagte der Geistliche lachend und verteilte den nächsten Wasserschwall über die vorbeifahrenden Autos, vom 40 Jahre alten Porsche bis zum Traktor. Brav rollte die Kolonne vor der Kirche vorbei, bei den warmen Temperaturen war das Weihwasser durchaus auch eine kleine Abkühlung.
„Ich segne wohl die Fahrzeuge, aber ich segne damit vor allem auch die Menschen, die diese Fahrzeuge führen“, betonte Rombach. Er ermahnte zur Rücksichtnahme auf die anderen Verkehrsteilnehmer. Ökologie spielte bei der geistlichen Segnungsaktion insofern eine Rolle, als dass „jeder Verkehrsteilnehmer auch Sorge für einen umweltbewussten Umgang tragen sollte.“ Rombach selbst benutzt – wo es geht – gerne das Fahrrad. Eng getaktete Termine machten jedoch den Einsatz des Autos notwendig, gestand er.
Beinahe 20 Kuchen hatten fleißige Hände für eine üppige Tafel gebacken. Nach sehr kurzer Zeit jedoch war ein Großteil bereits verschwunden. Die Nachfrage der Gerderather Leckermäuler war groß. „Wir versuchen, mit solchen Aktionen den Gerderathern eine unkomplizierte Gelegenheit zu bieten, sich miteinander auszutauschen“, erklärte Julia Ludwig. Mit ihren Mitstreiterinnen vom Küster-Team, mit Unterstützung der Frauengemeinschaft und den Musketieren von den Schützen wurden Kuchenproduktion und Aufbau für die Veranstaltung locker bewältigt.
„So eine Veranstaltung machen wir jetzt an jedem kirchlichen Hochfest“, erklärte Ludwig. Bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen lässt sich prima miteinander reden. Dies führe auch dazu, dass sich die Bänke in der Kirche wieder ein klein wenig mehr füllen. In der Pandemie sei die Vereinsamung spürbar gewesen, die Menschen hätten ein Nachholbedürfnis. Seit dem Frühjahr nun haben verschiedene Veranstaltungen für Leben im Ort gesorgt. „Wir sind hier ein Topf. Wenn ein Verein eine Veranstaltung plant, ziehen die anderen alle mit und unterstützen“, erklärt Ludwig. Der Rasenplatz um die Kirche bot ein idyllisches Ambiente.