Karnevalsfreunde der Brückstraße (KFB) Hüttenzauber macht „de Brückstroot raderdoll“

Erkelenz · Ans „andere Ende vom Dorf“ müssen die Karnevalsfreunde der Brückstraße pilgern, um Sitzungskarneval feiern zu können.

 Wenn Jan-Bernd Schroer (rechts unten) kölsche Lieder singt, wird geschunkelt und mitgesungen.

Wenn Jan-Bernd Schroer (rechts unten) kölsche Lieder singt, wird geschunkelt und mitgesungen.

Foto: Ruth Klapproth

Bereits zum vierten Mal haben sie für ihr jeckes Treiben den Ort der Begegnung am Schneller, die ehemalige Flachsklause, in Beschlag genommen. Die 1991 gegründete Vereinigung musste ihr Stammlokal, die Gaststätte Corsten an der Brückstraße, nach deren Schließung aufgeben. Der erzwungene Umzug trübt die närrische Stimmung nicht, das Publikum hat den Umzug mitgemacht und sorgte auch in diesem Jahr am Karnevalssamstag für eine rappelvolle Hütte.

Ein „fantastisches Programm sorgt für einen tollen Abend“ versprach Moderator Marcus Gillrath nach dem Einmarsch der Aktiven, die sich eine Gasse im dicht gedrängt stehenden Publikum bahnen mussten. Nicht jeder im pickepackevollen Raum konnte sehen, was am anderen Ende im kleinen Saal von statten ging. Da sorgte die Liveübertragung auf dem Bildschirm dafür, dass niemand etwas verpasste.

Mit einem Fürstenpaar bestreiten die Karnevalsfreunde die aktuelle Session: Fürst Friedl (Büngden) und Fürstin Andrea (Bündgen) schwingen an der Brückstraße das Narrenzepter, begleitet von ihren Kindern Saskia und Tobias, die ebenso in die Ministerrolle schlüpften wie Jasmin Terhag.

Die Vorliebe der Tollitäten für die Alpen und die Berge wurde nicht nur durch das Sessionsmotto „Hüttenzauber wundervoll – Mäck de Brückstroot raderdoll“ deutlich. Die Flachsklause war zur Berghütte umgestaltet worden, viele Gäste kamen zünftig gekleidet in Dirndl oder Lederhose. Aufs blau-weiß Ornat wollten hingegen der Erkelenzer „Kollege“ des Fürsten von der Brückstraße, Prinz Franz III., und dessen Prinzessin Bernadett I. nicht verzichten. Begleitet von einem großen Gefolge statteten die EKG-Tollität den Karnevalsfreunden einen Besuch ab.

Fast ausschließlich eigene Kräfte kündigten Gillrath und Co-Moderator Hans-Walter Pabst an. Viel Musik sorgte fürs Schunkeln und Mitsingen, viel Beifall gab es beim Oldie-Sketch und beim Funkenmariechtanz. Quasi schon zum Inventar gehört Büttenredner Hubert Corsten, der als Bauer auftrat. Das KFB-Herrenballett hatte sich selbstverständlich das Motto des Fürstenpaares zu eigen gemacht und lieferte einen umjubelten Hüttenzauber ab. In die Welt der Berge entführte auch Britta Wiedenhoff, die „Dat Malsche in den Bergen und aufm Bauernhof“ thematisierte.

Der Sketch der jungen Küken über eine Arztpraxis war ebenso von den Freunden der Brückstraße einstudiert worden wie die Oldies-Hitparade. Aber auch „externe Kräfte“ durften sich vor dem karnevalistisch ausgelassenen Publikum beweisen, allen voran Markus Forg, der mit Josef Viethen Erkelenzer Lieder anstimmte, die jeder mitsingen konnte.

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