Erkelenz Selfkant-Grusel auch als Hörbuch

Erkelenz · Zum Abschluss der Krimireihe "Das Beste aus dem Selfkant" erscheint eine CD mit 14 Geschichten.

 Präsentieren das neue Hörbuch (v.l.): Sprecher René Wagner, Hospizleiterin Ulrike Clahsen, Initiator Kurt Lehmkuhl und Verleger Hans Krupp.

Präsentieren das neue Hörbuch (v.l.): Sprecher René Wagner, Hospizleiterin Ulrike Clahsen, Initiator Kurt Lehmkuhl und Verleger Hans Krupp.

Foto: HAHN

Das wohl außergewöhnlichste Buchprojekt der letzten Jahre im Kreis Heinsberg steuert auf seinen Schluss- und Höhepunkt zu. Wie berichtet, sind alle Freunde der VHS-Selfkant-Kurzkrimis, die seit 2009 in den drei Bänden Blutroter, Tödlicher und Mörderischer Selfkant erschienen sind, zum (musikalischen) Leseabend "Das Beste aus dem Selfkant" (mit dem Frauenchor "Auftakt") am kommenden Samstag um 19.30 Uhr ins Atrium des Cusanus-Gymnasiums eingeladen. Rechtzeitig zu diesem Schluss-Tusch setzen Initiator Kurt Lehmkuhl und sein Team noch einen drauf: mit einem Hörbuch, bestehend aus zwei CDs, das denselben Titel wie der Leseabend trägt - aber nicht dasselbe Programm bietet.

Ausgewählt aus den mittlerweile rund 90 Geschichten von mehr als 20 Autoren wurden 14 Geschichten von Profi-Sprecher, Journalist und Hörbuch-Fachmann René Wagner aus Keyenberg zusammen mit Lehmkuhl. Wagner, der unter anderem in der Jury zum Deutsch Hörbuchpreis saß und auch als Kursleiter das Vorlesen lehrt, hat seine Verbindungen spielen lassen und für die CD ein Presswerk bei Hamburg gewonnen, das den Benefizgedanken des Krimi-Projekts unterstützte. Wagner war angetan von dem Projekt. "Das sind klare, nicht verschwurbelte Texte, es machte richtig Spaß, sie zu lesen", sagte er bei der Vorstellung der CDs.

Verleger Hans Krupp vom hkl-Verlag in Übach-Palenberg ist wie bei den Büchern ebenfalls wieder mit im Boot und verweist auf den beispiellos günstigen Preis von 10 Euro (Empfehlung), der für die Zuhörer der Samstag-Lesung mit fünf Euro sogar um die Hälfte niedriger ausfällt. Sie haben nämlich das Vorkaufsrecht, im Handel ist das CD-Set, von dem (erstmal) 1000 Stück herausgebracht wurden, erst ab Montag zu haben. Der Erlös von Lesung (Eintritt: zehn Euro) und CD-Set geht wie immer ans Erkelenzer Hospiz, das auch bei der Hörbuch-Vorstellung wieder Gastgeber war.

Leiterin Ulrike Clahsen findet es geradezu "irre, was da seit 2008 entstanden ist". 40.000 Euro brachten die Krimi-Bände der VHS-Kursteilnehmer samt der vielen Lesungen in allen Kommunen des Kreisgebietes fürs Hospiz ein, das bekanntlich einen großen Teil seiner Kosten über Spenden decken muss. Das habe auch Auswirkungen auf den Hospiz-Alltag gehabt, in dem Kultur ein fester Bestandteil geworden ist, betont Clahsen. Das Foyer im neuen Domizil im Praxiszentrum Tenholter Straße werde mittlerweile immer häufiger zum Veranstaltungsforum. Das Krimi-Projekt sei einer ideale Werbung fürs Hospiz gewesen, das sich dem Leben so weit wie möglich öffnen möchte. "Gerade zur Zeit haben wir hier sehr aktive Bewohner, die solche Angebote schätzen", betont die Hospizleiterin. Klar, dass sie dem Krimi-Hörbuch so viel Erfolg wie möglich wünscht.

Das dürfte wohl angesichts des reißenden Absatzes, den die Krimi-Bände fanden und immer noch finden - wie gerade erst bei der Oberbrucher Buchmesse wieder deutlich wurde - keine Utopie sein. Hans Krupp rät daher zum schnellen Zugreifen, denn: "Bald wird es die Reihe nicht mehr geben. Der ,Blutrote Selfkant' ist fast ausverkauft."

(RP)
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