Kreis Heinsberg Schweinegrippe im Kreis
Kreis Heinsberg · Im Kreis Heinsberg gibt es vermutlich den ersten Fall der so genannten Schweinegrippe: Am Montag wurde eine 25-jährige Geilenkirchenerin im Erkelenzer Krankenhaus positiv getestet. Seitdem lebt sie in häuslicher Isolierung.
Die "Neue Grippe" vom Typ A/H1N1, die so genannte Schweinegrippe, hat nun auch den Kreis Heinsberg erreicht: Im Erkelenzer Hermann-Josef-Krankenhaus wurde am Montag eine 25-jährige Frau aus Geilenkirchen positiv getestet. Das Ergebnis muss vom zuständigen Robert-Koch-Institut aber noch bestätigt werden.
Die Geilenkirchenerin war am Samstag aus New York zurückgekehrt, hatte noch am gleichen Tag über leichte Grippesymptome geklagt und war dann zum Hausarzt gegangen. Der überwies sie zur weiteren Untersuchung ins Erkelenzer Krankenhaus, wo der Test auf die "Neue Influenza" positiv ausfiel.
Seitdem befindet sich die Patientin in häuslicher Isolierung zu Haus. Gleiches gilt für die fünf Personen aus dem Kreis Heinsberg, mit denen sie seit ihrer Rückkehr aus New York Kontakt hatte. Diese stehen für die Dauer der Inkubationszeit (eine Woche) unter Beobachtung des Kreisgesundheitsamts. "Ein Gesundheitsaufseher sucht diese täglich auf, erkundigt sich nach ihrem Befinden, fragt, ob Symptome der Grippe aufgetreten sind", sagte dazu gestern auf Nachfrage Kreis-Pressesprecher Ulrich Hollwitz (Dr. Karl-Heinz Feldhoff, der Leiter des Kreisgesundheitsamtes, war für eine Stellungnahme nicht direkt erreichbar).
Auf diese Art soll die Verbreitung der Grippe ausgeschlossen werden. Bei Kontaktpersonen unterscheide man zwischen weiteren und engen Kontaktpersonen, so genannten vulnerablen Personen, sagte Hollwitz. "Das sind Menschen, die deutlich näher als zwei Meter an eine grippeerkrankte Person über einen längeren Zeitraum herangekommen sind, auch direkten Kontakt beispielsweise durch Händeschütteln hatten."
Wirksamste Maßnahme, sich vor der Influenza zu schützen, sei eine gute Hygiene. "Beim Husten oder Niesen Mund und Nase mit einem Einmaltaschentuch bedecken und dieses möglichst sofort nach dem Gebrauch im Abfalleimer entsorgen. Und nach dem Husten oder Niesen die Hände waschen", empfiehlt Hollwitz. Grund zur Beunruhigung oder gar Panik bestehe aber nicht. So sei auch der in Schottland aufgetretene erste Todesfall der Grippe in Europa weit mehr auf den generell körperlich schwachen Zustand des Erkrankten als auf die Grippe an sich zurückzuführen. "In der Regel ist der Krankheitsverlauf der ,Neuen Influenza' sehr mild."
Auf keinen Fall solle man zur Vorbeugung irgendwelche Grippemittel einnehmen, hatte Dr. Feldhoff jüngst betont. "Damit wird genau das Gegenteil erreicht."