Erkelenz Schüler setzen Europa-Ideen vor Ort um

Erkelenz · Am Ziegelweiher fand gestern Vormittag ein Projekttag zu Europa statt. Motto: "In Europa zuhause – Sterne voller Wünsche".

 Um exakt 10.58 Uhr ließen die Schüler gestern die Europaballons am Ziegelweiher steigen.

Um exakt 10.58 Uhr ließen die Schüler gestern die Europaballons am Ziegelweiher steigen.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Am Ziegelweiher fand gestern Vormittag ein Projekttag zu Europa statt. Motto: "In Europa zuhause — Sterne voller Wünsche".

 Dafür hatten sie sich zu mehreren Sternen formiert.

Dafür hatten sie sich zu mehreren Sternen formiert.

Foto: jürgen laaser/Raphael Schwinger

Um exakt 10.58 Uhr war gestern Morgen der große Moment gekommen. Da ließen rund 1500 Kinder und Jugendliche der Erkelenzer Realschule und des Grundschulverbunds Franziskusschule Erkelenz/Houverath am Ziegelweiher ihre mit Helium gefüllten EU-Luftballons in die Höhe steigen — Abschluss und Höhepunkt des bundesweiten Europa-Projekttages, an dem sich diese beiden zertifizierten Europaschulen beteiligten. An den Ballons hatten die Schüler Zettel mit ihren ganz persönlichen Wünschen zu Europa befestigt.

Einige davon hatten sie zuvor auf der Bühne vorgetragen. Hoch im Kurs stand dabei vor allem der Wunsch nach einem friedlichen Zusammenleben — ein Junge bekannte allerdings auch etwas anderes: "Länder wie Spanien und Griechenland sollten besser mit ihrem Geld umgehen."

Begeistert vom Anblick zeigte sich Bettina Peiffer, Konrektorin der Realschule: "So europäisch wie heute hat der Ziegelweiher noch nie ausgesehen." Die Schüler und ihre Lehrer hatten sich — passend zum Aktionsmotto "In Europa zuhause — Sterne voller Wünsche" zu mehreren Sternen formiert, die die Einheit in der bunten Vielfalt Europas symbolisieren sollten.

"Ihr seid die Zukunft Europas", sagte zur Begrüßung Bürgermeister Peter Jansen und betonte die friedenstiftende Funktion des geeinten Europas: "Seit fast 70 Jahren haben wir hier keinen Krieg mehr gehabt." Zudem wies er schmunzelnd noch auf einen ganz praktischen Vorzug der EU-Länder hin: "Da kann man überall problemlos hinreisen. Ich mache da gerade eine ganz andere Erfahrung: Seit zwei Monaten bin ich dabei, die Papiere für meine Russland-Reise fertigzumachen."

Lehrerin Silke Esser, treibende Kraft des Projekts seitens der Franziskusschule, verriet, dass ursprünglich ein Sternenlauf zum Aktionstag geplant war: "Wegen der zurzeit vielen Baustellen in Erkelenz ging das dann nicht. Die Sternenidee hat uns aber nicht mehr losgelassen." Quasi im Rahmenprogramm trat die Samba-AG der Realschule auf, und alle Schüler sangen gemeinsam das Lied "Bruder Jakob" nacheinander in den Sprachen Deutsch, Englisch, Niederländisch und Französisch.

Sehr zufrieden mit der Umsetzung der Idee waren auch die beiden Schulleiter. "Sie trägt dazu bei, in Erkelenz die Seele Europas spüren zu können, zu zeigen, dass wir in Europa zuhause sind", meinte Willi Schmitz von der Realschule. "Europa ist ein Ort des gegenseitigen Respekts; hier können wir uns zudem an der kulturellen Vielfalt erfreuen", ergänzte Hedwig Michalski von der Franziskusschule und vergaß beim Dank an die vielen Unterstützer die Erkelenzer Hauptschule nicht: "Die hat schließlich ihre Mensa als Aufpumpstation für die Luftballons zur Verfügung gestellt." Seit sechs Wochen hätten sich ihre Schüler mit dem Thema Europa im Unterricht befasst. "Mit dieser Aktion wollen wir auch ein positives Gegenzeichen setzen. Wegen der Euro-Krise hört man ja zurzeit viel Negatives über Europa", so Michalski weiter.

Hauptorganisatoren des Projekttags waren Martha Schrader, Dominique Pierre, Renate de Vries-Arich (Realschule) und Silke Esser (Franziskusschule). Und die Fördervereine der beiden Schulen unterstützten den Aktionstag finanziell.

(RP/rl)
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