Erkelenz Schüler begeistern Schulministerin

Erkelenz · Zur "Woche der Wiederbelebung" besuchte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer die Europaschule, Realschule der Stadt Erkelenz. Die Ministerin würdigte, mit welch' gutem Beispiel die Schule bei der Laienreanimation vorangeht.

 NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer schaut sich die Laien-Reanimation, die hier neben vielen anderen Schülerinnen und Schülern Maxi (l., 12 Jahre) und Paula (12) praktizieren, ganz genau an.

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer schaut sich die Laien-Reanimation, die hier neben vielen anderen Schülerinnen und Schülern Maxi (l., 12 Jahre) und Paula (12) praktizieren, ganz genau an.

Foto: Jürgen Laaser

"Tolle Schule, toller Tag, tolles Projekt." NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer war bei ihrem Besuch der Europaschule, Realschule der Stadt Erkelenz, angetan von dem, was sie vorfand, und sie formulierte ihren Eindruck mit der Eintragung ins Gästebuch der Schule. Zuvor schon hatte sie sich, nach der Begrüßung durch Schulleiter Willi Schmitz und Bürgermeister Peter Jansen, ins Goldene Buch der Stadt Erkelenz eingetragen.

Schmitz sah in dem Besuch der Ministerin eine Bestätigung für die Arbeit, die an der Realschule geleistet werde. Als besonderen Anlass für den ministeriellen Besuch stellte er im Rahmen der "Woche der Wiederbelebung" das spezielle Gesundheitsprojekt der Schule vor. "Bei uns sind die Techniken der Reanimation verbindliche Lerninhalte." Beginnend in der Klasse sieben werden die Realschüler mit den Praktiken der Wiederbelebung vertraut gemacht. In den folgenden Klassen sind Ergänzung, Erneuerung und Wiederholung der Laienreanimation Teile des Unterrichtsstoffs. "Wie das Schwimmen oder das Radfahren werden die Kinder nie vergessen, wie man bei einem plötzlichen Herzstillstand reanimiert." Da ist sich Schmitz sicher.

Wie die Praxis der Laienreanimation aussieht, erfuhr die Schulministerin bei einer Unterrichtseinheit, in der Hans-Jürgen Peisen zeigte, wie Schüler zu Sanitätshelfern ausgebildet werden. "Zu danken ist dem Förderverein, der mit dem Kauf der Reanimationspuppen dafür gesorgt hat, dass wir dieses Projekt der Reanimation schnell umsetzen können", meinte Peisen, der auch auf einen zweiten Aspekt des Unterrichts hinwies: "Viele Schüler sind dadurch motiviert worden, ihren beruflichen Weg im Rettungs- und Sanitätswesen zu gehen."

Bereits seit 1995, nach einem schweren Unfall, gibt es an der Realschule in Erkelenz einen schuleigenen Sanitätsdienst, bei dem sich immer mehr Schüler einbringen. Momentan seien 30 Schüler in der Truppe aktiv, berichteten die Schülerinnen Lena Rauschen und Michelle Winkens. "Wir sind froh über dieses Engagement", sagte Peisen. "Die Schüler nehmen uns Lehrern dadurch viel Arbeit ab." Ob stabile Seitenlage oder Herzmassage, die Schüler sind fit und sie haben sich den Kernsatz eingeprägt: "Prüfen, Rufen, Drücken".

Unterstützung erhält die Schule bei der Ausbildung ihrer Sanitätshelfer und beim Erlernen der Laienreanimation im Unterricht unter anderem durch das Jugendrotkreuz. Das DRK stellte auf dem Schulhof die Gerätschaften vor, mit denen es im Unterricht aktiv wird. Auch davon verschaffte sich Gebauer einen Eindruck.

Dass der Sanitätsdienst und die Laienreanimation nur einen Baustein im Profil der Europaschule als "gute, gesunde Schule" darstellen, darüber informierte anschließend Bettina Peiffer die Ministerin und deren Begleittross. Als Realschule im gebundenen Ganztag habe sich die Schule neu aufstellen müssen, um nicht zur "Lernfabrik" mit 1300 Schülern zu werden. Offen und gesund, fair und bunt soll die Schule sein.

Den Satz der Lehrerin "Wenn wir in der Schule die Herzen der Kinder erreichen, dann erreichen wir auch ihren Verstand", nahm Gebauer gerne mit nach ihrem Besuch. "Sie haben deutlich gemacht, wie gute Bildung funktionieren kann", lobte sie. "Schön, dass es solche Schulen in NRW gibt." Sie hofft, dass die Realschule noch viele Menschen für das Projekt Laienreanimation gewinnen kann. Die Schüler gehen mit gutem Beispiel voran, viele Eltern sollten von ihnen lernen.

(kule)
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