Erkelenz Schüler aktiv für Flüchtlinge

Erkelenz · Ein Projekt, das prima funktioniert: Schüler des Cusanus-Gymnasiums und der Hauptschule fördern internationalen Austausch.

 Gemeinsam: Die Schüler und Lehrer der beiden Schulen.

Gemeinsam: Die Schüler und Lehrer der beiden Schulen.

Foto: UH

Immer mittwochs stehen die Treffen auf dem Plan. Immer mittwochs kommen dann Schüler zusammen, vor allem das gegenseitige Kennenlernen steht dabei im Mittelpunkt. Das Besondere daran: Die Schüler des Cusanus-Gymnasiums haben die Schüler der Gemeinschaftshauptschule zu Gast, die derzeit in einer der drei internationalen Vorbereitungsklassen (IVK) auf den regulären Unterricht vorbereitet werden. Diese Schüler stammen aus Flüchtlingsfamilien.

Das Projekt angestoßen hatte der Sponsorenlauf des Cusanus-Gymnasiums, der im vergangenen Sommer stattfand. Geht ein Großteil der Spendensumme zumeist an die Projekte in Indien und Brasilien, die die Eine-Welt-AG des CGE betreut und begleitet, so profitieren doch auch stets regionale Aktionen, die sich um soziale und karitative Themen kümmern. Die Tradition der Sponsorenläufe geht bis in die 1980er Jahre zurück. In den Jahren 2003 bis 2015 kamen insgesamt 180.400 Euro zusammen.

Diesmal war der Erkelenzer Flüchtlingshilfsverein "Willkommen in Erkelenz" (WiE) der Nutznießer, denn auf Wunsch der Cusaner sollte eine Aktion mit den jungen Flüchtlingen angestoßen werden. 4000 Euro spendeten sie daher aus dem Topf des Sponsorenlaufs. "Wir wollten aber nicht einfach nur das Geld hergeben, sondern uns auch beteiligen", stellten die beiden Cusanus-Schülerinnen Johanna und Joline klar. Seit Dezember finden die Treffen nun im wöchentlihen Rhythmus statt. Durch die Treffen lernen die Schüler der IVK schneller die deutsche Sprache - ein großer Vorteil. Fünf zwölf- bis 13-jährige Schüler, aus Albanien, Kroatien, Guinea, Pakistan und Spanien stammend, stellten bei der Übergabe der Spende ihre Deutschkenntnisse sogleich unter Beweis. Lernen wollen sie, um aus ihrem Leben in Deutschland etwas zu machen, sagten sie.

Bruno Bürger von der Eine-Welt-AG des Cusanus-Gymnasiums sagte: "Wir haben mit den Schülern eine Tour nach Aachen unternommen. Mich hat beeindruckt, wie neugierig und wissbegierig die Schüler der IVK sind. Unsere Schüler wollen das nach Kräften unterstützen."

Der Verein WiE freute sich sehr, als er vom Engagement der Cusaner hörte. "Wichtig ist, dass der Austausch unbeschwert stattfindet", betonten Rolf Schulte-Nover und Wilfried Mercks für den Verein. Man sei angetan vom großen Interesse der Cusaner an der Flüchtlingsarbeit.

Was in dieser Woche allerdings sehr diskutiert wurde, ist die Demonstration am heutigen Samstag in der Innenstadt. "Wir kiegen den Mob nach hier", sagte Mercks ohne Umschweife. Die Flüchtlinge müsse man darauf vorbereiten. Nicht nur der Verein WiE hofft auf eine große Beteiligung an der Gegendemo, die von der neu gegründeten Initiative "Für eine offene, tolerante, friedliche und ,bunte' Stadt Erkelenz" ins Leben gerufen wurde.

(RP)
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