Rheinische Wahlfahrt in Erkelenz Bürger und Politiker diskutieren über Zukunft der Energie-Politik

Wir bringen mit der Rheinischen Wahlfahrt den Wahlkampf in NRW zu den Bürgern. Erste Station war Erkelenz. Das Thema: die Zukunft der Energiepolitik. Weder Bürger noch Politiker waren sich in dieser Frage einig.

Erkelenz: Rheinische Wahlfahrt zum Thema Energiepolitik
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Start der Rheinischen Wahlfahrt in Erkelenz

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Foto: Sabine Kricke

Die Bilder der Geisterdörfer, die dem Tagebau in der Region Garzweiler zum Opfer fallen, sind längst deutschlandweit bekannt. Für die einen stehen sie sinnbildlich für den Raubbau an Mensch und Natur, um den Energiehunger zu stillen, für andere hängen an den Tagebauten im rheinischen Revier Arbeitsplätze. Wie sollte die nächste Landesregierung mit den Ängsten und Sorgen der Bürger umgehen? Ist ein schneller Ausstieg aus der Braunkohle wirklich realistisch? Und was können uns erneuerbare Energien bringen?

Auf letztere Frage antwortete Hans Josef Dederichs (Bündnis 90/Die Grünen) konkret: "In zehn Jahren wird NRW Energieland Nummer 1 sein, mit erneuerbaren Energien." Jürgen Spenrath von der AfD hingegen war bei dieser Frage unentschlossen. "Wir müssen forschen und entwickeln - in alle Richtungen. Da wird ein Energiemix herauskommen”, sagte er. Thomas Schnelle (CDU) glaubt, dass nur die Hälfte der Energie aus regenerativer Gewinnung geschöpft wird.

Ziel der Veranstaltung war es, Bürger mit in die Diskussion einzubinden. Vor allem bei der Frage, ob man Windenergie in der Region um jeden Preis haben möchte, wurde eifrig diskutiert. "Wo die Windanlagen gebaut werden, wird einfach beschlossen. Da werden die Bürger gar nicht mit in die Entscheidung einbezogen”, sagte Hans-Willi Pelzer aus Wegberg.

Nur 800 Meter von seinem Haus entfernt wurden im benachbarten Wassenberg Windräder erbaut. Pelzer fühlt sich bei der Entscheidung übergangen. Laut Dederichs von den Grünen liegt diese Entscheidung jedoch bei der jeweiligen Kommune. "Das ist eben eine Entscheidung der Gemeinde", sagte er. Außerdem schaue er lieber auf einen Windpark, als auf den Tagebau.

Auf Facebook wurde die Veranstaltung live übertragen. Zuschauer konnten so entweder vor Ort mitdiskutieren oder ihre Fragen per Kommentar stellen. Das Video sehen Sie hier.

Die Diskussionsrunde in Erkelenz war der Start unserer Rheinischen Wahlfahrt vom 18. bis zum 29. April. Dabei macht unser Tour-Mobil, ein umgebauter amerikanischer Wohnwagen, in Fußgängerzonen und auf öffentlichen Plätzen an sieben Orten in NRW Halt — von Leverkusen bis Rees, von Krefeld bis Duisburg. Eingeladen sind jeweils Landtagskandidaten der Kreise und Städte. Großes Finale ist die Abschlussveranstaltung in Düsseldorf, bei der Vertreter aller Parteien* die Gelegenheit bekommen, ihre Argumente vorzutragen und sich Ihren kritischen Fragen zu stellen.

Für jede Diskussionsrunde haben wir Veranstaltungen auf Facebook angelegt. Diese haben wir bei den einzelnen oben stehenden Terminen verlinkt. Daten, Orte und Uhrzeiten sind teils noch vorläufig. Änderungen geben wir an dieser Stelle und in den Facebook-Events bekannt.

Die Rheinische Wahlfahrt ist ein Projekt der Rheinischen Post, das Facebook mit einem mobilen Live-Studio unterstützt.

* — Gemeint sind alle Parteien, die derzeit im Landtag sind oder nach gängigen Umfragen realistische Chancen haben, am 14. Mai in den nächsten Landtag einzuziehen.

(hebu/skr)
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