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Erkelenz Regionalversorger West vor Neuordnung

Erkelenz · Das regionale Versorgungsunternehmen WestEnergie und Verkehr GmbH – kurz "West" – steht vor der Spaltung: West Verkehr soll in die NEW-Kommunalholding integriert und West Energie zur 100-prozentigen Tochter der NEW werden.

 Bus am Erkelenzer Bahnhof: Die Verluste aus dem Öffentlichen Personennahverkehr im Kreis Heinsberg sollen auch in Zukunft mit den Gewinnen aus dem Strom- und Gasgeschäft verrechnet werden können. Das macht eine Neuordnung der West Energie und Verkehr GmbH notwendig.

Bus am Erkelenzer Bahnhof: Die Verluste aus dem Öffentlichen Personennahverkehr im Kreis Heinsberg sollen auch in Zukunft mit den Gewinnen aus dem Strom- und Gasgeschäft verrechnet werden können. Das macht eine Neuordnung der West Energie und Verkehr GmbH notwendig.

Foto: Jürgen Laaser

Der Kreisausschuss hat sich am Dienstagabend einmütig (zwei Enthaltungen) für die Neuordnung der WestEnergie und Verkehr GmbH (West) im Sinne eines NEW Holding-Modells ausgesprochen. Zu diesem Zweck soll die West in eine West Verkehr GmbH und eine West Energie GmbH aufgespalten werden. Die Neuordnung soll zum 1. Januar 2014 umgesetzt werden – vorausgesetzt, der Kreistag stimmt dem Vorhaben in der Sitzung am 16. Mai ebenfalls zu.

Die "West" existiert seit 2003 und ging aus der Fusion der traditionsreichen Vorgängerunternehmen, den Kreiswerken Heinsberg GmbH (KWH) mit Sitz in Geilenkirchen und den Westdeutsche Licht- und Kraftwerken AG (WLK) mit Sitz in Erkelenz, hervor. An dem Unternehmen sind die Kommunen aus dem Kreis Heinsberg, die Gemeinde Niederkrüchten und der Kreis selbst auf der einen und die NEW AG (vormals: Niederrheinische Versorgung- und Verkehr AG (NVV), Mönchengladbach) auf der anderen Seite je zur Hälfte beteiligt.

Von der angestrebten Neuordnung verspricht sich der Kreis Heinsberg mehrere Vorteile, wie während der Sitzung des Kreisausschusses deutlich wurde. Im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) könne beispielsweise die Querverrechnung der ÖPNV-Verluste mit den Gewinnen aus dem Strom- und Gasgeschäft weiterhin gewährleistet werden. Dies war eines der wichtigsten Ziele, das die zuständige HS-Region Wirtschaftsprüfung GmbH bei der Entwicklung des künftigen Modells zu berücksichtigen hatte. Außerdem ermöglicht das Kommunalholding-Modell nach Angaben der Kreisverwaltung ab dem Jahr 2017 die Direktvergabe des ÖPNV an West Verkehr als rein kommunales Unternehmen. In der bisherigen Unternehmensstruktur sei der Erhalt des Querverbundes zwischen Verkehr und Versorgung nicht gesichert, auch die Direktvergabe des ÖPNV an die West werde nach 2017 nicht mehr möglich sein. Was die Energiesparte betrifft, hofft der Kreis Heinsberg künftig auf eine höhere Rendite durch das Einbringen der West-Energie in die NEW. Dies sei lukrativer als die bisher praktizierte Verpachtung.

Voraussetzung für eine Umsetzung der Umstrukturierung in Form des NEW Holding-Modells ist die Spaltung der West in eine West Verkehr GmbH und eine West Energie GmbH. Die West Verkehr GmbH wäre zu 98 Prozent Tochter der NEW Kommunalholding GmbH und zu zwei Prozent eine Beteiligung der KWH. Die West Energie GmbH wäre zu 100 Prozent Tochter der NEW AG. An der NEW AG wiederum wäre die NEW Kommunalholding GmbH zu 61,23 Prozent beteiligt. Über einen Gewinnabführungsvertrag zwischen der NEW AG und der NEW Kommunalholding GmbH wäre damit die KWH und auch die Gesellschafter der KWH künftig am wirtschaftlichen Ergebnis der NEW AG beteiligt, ausgehend vom Wert der KWH mit einem Anteil von 16,66 Prozent an der NEW Kommunalholding GmbH.

Landrat Stephan Pusch stellte am Dienstagabend im Heinsberger Kreishaus klar, dass es sich zunächst um die grundsätzliche Entscheidung zur Neuordnung der West handelt. Über die konkrete Ausgestaltung der neuen Struktur hinsichtlich des Gesellschaftsvertrages und der Gremienbesetzung sei zu gegebener Zeit erneut im Kreistag zu beraten und zu beschließen. Frage des Tages

(RP)
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