Erkelenz "Radfahrer geraten ins Hintertreffen"

Erkelenz · Den Mitgliedern der SPD, die sich am Johannismarkt zu einer Radtour verabredet hatten, fiel es schwer, Erkelenz als fahrradfreundliche Stadt bezeichnen. Die Kommune sei noch weit davon entfernt, hieß es.

 Die Mitglieder der SPD hatten sich zu einer Radtour durch das Stadtgebiet verabredet. Bundestagsabgeordneter Norbert Spinrath (4. von rechts) aus Geilenkirchen radelte als Gast mit. Eine Station auf der Tour war die Schautafel am Markt in Immerath Neu.

Die Mitglieder der SPD hatten sich zu einer Radtour durch das Stadtgebiet verabredet. Bundestagsabgeordneter Norbert Spinrath (4. von rechts) aus Geilenkirchen radelte als Gast mit. Eine Station auf der Tour war die Schautafel am Markt in Immerath Neu.

Foto: Ruth Klapproth

Dass Erkelenz weit davon entfernt sei, fahrradfreundliche Stadt zu sein, mache beispielsweise die Situation im Kreuzungsbereich Aachener Straße/Krefelder Straße deutlich. "Dort gerät der Fahrradfahrer ins Hintertreffen", sagte Rainer Rogowsky. Zu umständlich, zu gefährlich sei die Straßenführung für die Zweiradfahrer. Die SPD ist für eine große Lösung, bei der auch die Autofahrer nicht zu kurz kommen. Es müsse eine "neue verkehrsangemessene Überprüfung" eventuell mit einem Kreisverkehr stattfinden.

Im Rahmen einer vernünftigen Verkehrsentwicklung sei ebenfalls an der Einmündung der Jülicher Straße auf die Kölner Straße ein Kreisverkehr angebracht. Auch der Bundestagsabgeordneter und -kandidat Norbert Spinrath, der als Gast mitradelte, war von der Notwenigkeit überzeugt.

Vieles liegt nach Ansicht der SPD bei der Verkehrsführung in der Innenstadt im Argen. Schon zu Beginn der Radtour wurde deutlich, dass Radfahrer und Automobilisten nicht immer harmonieren, wenn sie sich begegnen. "Wir könnten uns durchaus vorstellen, die Innenstadt rund um Markt und Johannismarkt autofrei zu gestalten", meinte Ferdi Kehren.

Unzufrieden ist die SPD mit der Situation am Kölner Tor. Die Änderung der Verkehrsführung habe nichts gebracht. Die Kommunalpolitiker plädieren für eine Rückkehr zur alten Regelung.

Ungehalten ist die SPD über den Zustand im Neubaugebiet Oerather Mühlenfeld. Sie wünscht sich auf der Xantener Straße eine Tempo-30-Regelung, wie Katahrina Gläsmann erläuterte. Unbefriedigend ist für sie ebenfalls die Verkehrssituation im Bereich des Neubaugebietes und der Höfe am Schulring, nachdem es die Anbindung der Hückelhovener Landstraße an die B 57 gegeben hat. Der Lärm und die unverständliche Ampelschaltung, seien Ärgernisse, die behoben werden müssten.

Zufrieden ist die SPD, dass die Erneuerung der Bahnunterführung an der Anton-Raky-Allee/Neusser Straße vom Tisch ist. "Damit wird eine weiterer verkehrspolitischer Fehler vermieden", sagte Dieter Spalink. Durch den geplanten Umbau des Bereichs wäre noch mehr Verkehr in die Innenstadt geführt worden.

Aber nicht nur beim Thema Verkehr ist die SPD wenig begeistert von der Arbeit der Verwaltung. Bei der Zwischenstation in Kückhoven trafen die Politiker Christian Hegger, Sprecher der Interessengemeinschaft Klüschgarten. Dort wird derzeit in Richtung Katzem an der Katzemer Straße ein Baugebiet für rund 70 Einfamilienhäuser entwickelt. Das Unverständnis von Hegger und das der SPD entzünden sich daran, dass dieses Neubaugebiet ausschließlich über den Hasenweg, und damit durch ein Wohngebiet, angefahren werden soll. "Warum schafft die Stadt nicht eine zweite Zufahrt zu diesem Gebiet von der Katzemer Straße aus?", fragt Spalink. Dadurch werde der Verkehr entzerrt und das bestehende Wohngebiet weniger entlastet.

Von Kückhoven ist es nicht weit bis nach Immerath (neu). Auch dort hat die SPD ein Problemfeld ausgemacht: Was soll mit der Fläche am Ortausgang in Richtung Erkelenz geschehen, die als Ersatzfläche für die Immerather Mühle vorgesehen war? Außerdem müsse man sich Gedanken machen, wie die Erinnerung an die Orte im Abbaugebiet hochgehalten werden kann. Spalink plädiert für ein Erinnerungsdenkmal in der Innenstadt, und zwar im Rahmen der Umgestaltung des Geländes, auf dem das alte Amtsgericht, das ehemalige Gesundheitsamt und die Polizeistation stehen. Mit Interesse verfolgt die SPD, was auf der 8000 Quadratmeter großen Fläche geschieht. "Wir haben hier Optionen, die zu einer nachhaltigen Stärkung des innerstädtischen Hauptgeschäftsbereichs beitragen können", sagte Spalink.

(kule)
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