Am Tagebau Garzweiler „Protestfrühstück“ an der bedrohten Landstraße 12

Erkelenz · Mit dem Junibeginn geht die umstrittene Landstraße in den Besitz von RWE über. Gegen den drohenden Abriss gibt es weiterhin Widerstand von Anwohnern und Initiativen.

Blick auf die L12, die Holzweiler und Keyenberg verbindet.

Blick auf die L12, die Holzweiler und Keyenberg verbindet.

Foto: Ruth Klapproth

Um die unmittelbar vor dem Abriss stehende Straße hatte es in den vergangenen Monaten viele Diskussionen gegeben. Am Donnerstagmorgen wollen Gegner des geplanten Straßenabrisses ab 5 Uhr mit einem „Protestfrühstück“ an der Straße für einen Erhalt kämpfen. Eingeladen haben unter anderem das Bündnis „Alle Dörfer bleiben“, aber auch weitere Initiativen. Am Samstag soll es zudem eine „Kulturnacht“ für die bedrohte Straße geben. Ab 18 Uhr sind Theater, Musik und Film geplant. Die Straße sei „besser nutzbar als für die Zerstörung von Boden und die Förderung von Kohle“, teilen die Veranstalter mit.

RWE hatte in den vergangenen Monaten betont, dass der Abriss der Landstraße, die hinter dem mittlerweile abgebaggerten Lützerath liegt, für den Fortschritt des Tagebaus notwendig sei. Aktivisten und unter anderem auch die Grünen-Landtagsabgeordnete Antje Grothus bezweifeln das. Bis zum Abriss soll die Straße allerdings nutzbar bleiben, hat RWE versichert. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) hatte im März zu Anwohnern in Keyenberg gesagt, dass ein Erhalt der Landstraße nicht mehr möglich sei.

Kostenpflichtiger Inhalt Abgerissen werden soll auch noch ein Windpark zwischen Holzweiler und Keyenberg. Eines der acht Windräder war im vergangenen Jahr bereits abgebaut worden, sieben weitere sollen nach Plänen von RWE noch folgen. Dass in Nordrhein-Westfalen noch Windkraftanlagen für die Braunkohlegewinnung abgerissen werden, hatte bundesweit für viel Unverständnis gesorgt.

Anwohner kritisieren, dass mit der L12 die einzige noch bestehende Verbindung von Holzweiler zu den fünf Erkelenzer Kohledörfern wegfällt. Bis eine neue „Grubenrandstraße“ gebaut wird, dürften noch viele Jahre vergehen. der Umweg über Erkelenz erhöht die Strecke von Keyenberg nach Holzweiler von vier auf knapp 14 Kilometer.

(cpas)
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