Protest gegen Braunkohlentagebau in Erkelenz Lützerath Ministerium rechnet mit Bau von weiteren Baumhäusern

Lützerath · Das Wirtschaftsministerium geht davon aus, dass Braunkohlegegner in den kommenden Wochen weitere Baumhäuser bei Lützerath errichten.

Bereits in Keyenberg errichteten die Gegner des Braunkohlentagebaus aus Protest Baumhäuser.

Bereits in Keyenberg errichteten die Gegner des Braunkohlentagebaus aus Protest Baumhäuser.

Foto: Ruth Klapproth

Zurzeit halten sich etwa 60 Menschen in dem Bereich rund um dem vom Tagebau Garzweiler bedrohten Dorf auf, sagt Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) in einem Bericht vom Montag an den Landtag. Die Aktivisten errichteten demnach erste „Boden- und Baumhausstrukturen“.

Bislang gehe man von einer einstelligen Anzahl an Baumhäusern aus, schreibt das Ministerium weiter. „Angesichts der Mobilisierung zu ,Aktionswochen’ ab dem 29. September wird mit einer zunehmenden Anzahl an Personen sowie einer Zunahme der Bauaktivitäten gerechnet.“

Die Grünen, die den Pinkwart-Bericht beantragt hatten, befürchten eine neue Eskalation im rheinischen Braunkohlerevier. Ab dem 1. Oktober beginnt die Rodungsperiode, in der das Energieunternehmen RWE laut Ministerium erste Maßnahmen durchführen will. Während jahrelang der Hambacher Forst im Zentrum der Auseinandersetzung zwischen Klimaschützern und der Kohlebranche stand, richtet sich der Fokus nun wieder auf Garzweiler.

Das Dorf Lützerath bei Erkelenz soll als nächstes dem Tagebau weichen. Nach Angaben des Ministeriums waren zum 31. Dezember vergangenen Jahres noch 14 Personen in dem Dorf gemeldet. Zurzeit läuft noch ein Klageverfahren eines Landwirts gegen seine Enteignung. Dieser erhält viel Zuspruch von Umweltaktivisten - auch Greta Thunberg und Luisa Neubauer hatten den Landwirt am Samstag besucht und sich für den Erhalt von Lützerath ausgesprochen.

(RP)
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