Online-Verwaltung Erkelenzer Digitalbeirat formuliert fünf Ziele

Erkelenz · Für eine schnellere Digitalisierung hat der Erkelenzer Digitalbeirat jetzt eine Vision im Ausschuss für Stadtentwicklung vorgestellt. Sie umfasst fünf Punkte und Forderungen.

 Das Bürgerbüro im Erkelenzer Rathaus soll seine Leistungen vollumfänglich auch online anbieten.

Das Bürgerbüro im Erkelenzer Rathaus soll seine Leistungen vollumfänglich auch online anbieten.

Foto: Speen

Vor fünf Jahren hat der Bundestag alle Kommunen in Deutschland verpflichtet, bis spätestens 2022 alle ihre Verwaltungsleistungen auch elektronisch über Online-Portale anbieten zu müssen. Diesem Anspruch hinken die meisten Städte und Gemeinden noch weit hinterher. In Erkelenz sind über das Serviceportal aber immer mehr Dienstleistungen auch digital möglich.

Um eine schnellere Digitalisierung der Verwaltung anzustoßen, hat die Stadt im vergangenen Jahr einen Digitalbeirat gegründet, dem jeweils fünf Bürger sowie Wirtschaftsvertreter angehören. Gemeinsam mit Sebastian Bohmann, dem Chief Digital Officer (CDO) der Stadt, und seinem Team arbeiten sie daran, Erkelenz digital zugänglicher zu gestalten.

„Bevor konkrete Maßnahmen umgesetzt werden, beschäftigen wir uns im Digitalbeirat intensiv damit, was unser Zukunftsbild, unsere Vision einer digitalen Stadt Erkelenz ist. Auf dieser Basis schauen wir uns verschiedene Themenbereiche an und entwickeln einzelne Projekte, die dann nach und nach umgesetzt werden“, sagt Sebastian Bohmann.

Eine solche digitale Vision hat der Beirat nun entwickelt und im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung, Verkehr und Digitalisierung vorgestellt.

Zentral sind dabei fünf Punkte. Die Stadt soll Verwaltungsdienstleistungen proaktiv bereitstellen. „Das bedeutet, dass wir Bürger zum Beispiel darauf hinweisen, dass ihr Reisepass demnächst abläuft und sie einen neuen beantragen sollten“, erklärte Alexander Tober im Ausschuss. Dienstleistungen und Antragsverfahren sollen künftig nach dem Prinzip „digital first“ entwickelt werden, also zuerst online gedacht werden. „Wir vergessen dabei nicht, dass es zusätzlich einen analogen Zugang zu Angeboten geben muss“, heißt es vom Beirat, der ältere Bürger nicht ausschließen will.

Weiter müssen Bürger „selbstbestimmt und unabhängig von Raum und Zeit“ Daten in hoher Qualität abrufen können. Dies könne etwa für Bebauungspläne gelten. Die Stadt Erkelenz soll sich als „Bindeglied zu weiterführenden und mitunter nicht-städtischen Digitalisierungsinitiativen in den Bereichen Bildung, Mobilität, Gesundheit, Gesellschaft, Umwelt und Klimaschutz“ verstehen und entsprechende Ressourcen dafür bereithalten. Zudem soll die Stadt den Aufbau und die Weiterentwicklung von digitalen Kompetenzen fördern – sowohl in den eigenen Reihen als auch bei den Bürgern.

Beim nächsten Treffen des Digitalbeirats sollen auf Basis dieser digitalen Vision konkrete Themenbereiche festgelegt werden, in denen Handlungsbedarfe bestehen. Ziel sei es, die Digitalstrategie bis Ende 2022 auszuarbeiten und anschließend nach und nach umzusetzen, teilt der Digitalbeirat mit.

(RP)
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