Erkelenz Niers ausgetrocknet: Verantwortliche an einen Tisch

Erkelenz · Gesprächstermin mit Energiekonzern, Niersverband, Stadt Erkelenz und Bezirksregierung, die dazu eingeladen hat.

Die Bezirksregierung Köln schaltet sich ein, nachdem in Erkelenz die Niers auf den ersten eineinhalb Kilometern ausgetrocknet ist. Hintergrund ist der abgesenkte Grundwasserspiegel für den Braunkohlentagebau und das abgeschaltete, finanziell nicht mehr rentierliche Klärwerk in Kückhoven, die beide in den vergangenen Wochen dafür gesorgt hatten, dass der Erkelenzer Fluss in Kuckum — einem der Orte, die innerhalb des nächsten Jahrzehnts für den Tagebau umgesiedelt werden sollen — ohne Wasser gewesen ist.

Dass es Anfang April ein Gespräch zur Niers gibt, erklärte gestern ein Sprecher der Bezirksregierung Köln auf Nachfrage der Rheinischen Post. Es hieß, dass bei diesem Termin das weitere Vorgehen abgestimmt werden soll. Beteiligt sein sollen der Energiekonzern RWE Power, der Niersverband als ehemaliger Betreiber des Klärwerks und wasserwirtschaftlicher Dienstleister für die Niers, die Stadt Erkelenz und die Bezirksregierung.

Auslöser des Gesprächs ist eine Eingabe von Anwohnerin Gabi Clever aus Kuckum, die zum Wochenbeginn an die Bezirksregierung geschrieben hatte mit der Bitte, sich der Situation als Genehmigungsbehörde für den Tagebau Garzweiler II anzunehmen. Sie hatte erklärt: "Die Niers ist ein Kulturgut, das so lange wie möglich erhalten werden muss." Die Umsiedlung für den Tagebau laufe erst an und werde noch viele Jahre dauern. So lange dürften die Menschen nicht neben einer bei Trockenheit nicht mehr vorhandenen Niers, ihrem Heimatfluss, leben müssen. Der Niersverband wiederum hatte sein Bedauern ausgedrückt, aber auch erklärt, dass es technisch keine Lösung gebe, Wasser in den Oberlauf zu pumpen. Auch habe der Tagebaubetreiber "keine Verpflichtung, diesen Abschnitt der Niers mit Wasser aufzufüllen".

(RP)
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