Erkelenz Neue Methoden bei Herzflattern

Erkelenz · Das 16. Erkelenzer Kardiologie-Symposium stellte rund 200 Ärzten, Assistenz- und wissenschaftlichem Personal Neuerungen in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen vor. Neu war ein Pflegesymposium in der Stadthalle für Fachkräfte von Intermediate-Care- und Intensivstationen - gemeinsame Pflegefortbildung der Krankenhäuser Erkelenz, Heinsberg und Geilenkirchen.

 Chefarzt Klaus-Dieter Winter (r.) schaltete beim Symposium in Erkelenz live ins Herzkatheterlabor zu Susanne Spehl.

Chefarzt Klaus-Dieter Winter (r.) schaltete beim Symposium in Erkelenz live ins Herzkatheterlabor zu Susanne Spehl.

Foto: Laaser/Foto: Pixabay (Archiv)

Das 16. Erkelenzer Kardiologie-Symposium stellte rund 200 Ärzten, Assistenz- und wissenschaftlichem Personal Neuerungen in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen vor.

Erkelenz: Neue Methoden bei Herzflattern
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Auch das 16. Kardiologie-Symposium, zu dem rund 200 Fachbesucher der Einladung von Chefarzt Klaus-Dieter Winter folgten, präsentierte wieder wesentliche Neuerungen in Diagnostik und Therapie sowie per Live-Schaltung einen Einblick in das Herzkatheterlabor des Hermann-Josef-Krankenhauses. Im Mittelpunkt standen Herzrhythmusstörungen und eine der häufigsten: Vorhofflimmern.

Erstmals stellten die drei Krankenhäuser im Kreis Heinsberg dem Symposium eine gemeinsame Pflegefortbildung voran. Eine Stunde, vier Themen: Da ging es um das Leistungsspektrum der Diabetesstation in Heinsberg, pflegerische Intervention beim Myocardinfarkt in Geilenkirchen, Erfahrungen einer Auszubildenden auf Intermediate Care ("Wachstation" zwischen Intensiv- und Normalstation) und die Intensivpflege im Spannungsfeld zwischen Maximaltherapie und Palliation. Andreas Schuflitz, Leitung der Stationen Intensiv, Intermediate Care und Stroke Unit, unterstrich den Wert einer guten Betreuung im Team von Ärzten und Pflege: "Ohne das eine funktioniert das andere nicht." Pflegedirektor Stephan Demus sprach von langjährigen Kontakten unter den Häusern und kündigte eine neue Reihe an: "Wir planen jährlich ganztägige Veranstaltungen für Krankenhäuser und andere Pflege-Einrichtungen."

"Der kardiologische Alltag" war Thema der Experten. Mit dem bei Ärzten gefragten EKG-Workshop - praktische Beispiele von normalem Ruhe-EKG und Besonderheiten - begann das Symposium. Winter erläuterte, wie Zeichen für versteckte Infarkte erkannt werden. "Zwei Live-Übertragungen aus dem Herzkatheterlabor demonstrieren, was wir machen im Alltag", so der Chefarzt. Da ging es um Rhythmusstörungen, deren erste Behandlung nicht erfolgreich war (Susanne Spehl zeigte wiederkehrendes Vorhofflimmern) und die Frage "Stent oder nicht" bei verengten Herzkranzgefäßen. "Bei mittelgradigen Stenosen heißt die Frage: Ist die Verengung von Bedeutung oder nicht? Wir messen die Durchblutung an der Stelle", erklärte der Kardiologe. "Danach brauchen zwei von drei Patienten keinen Stent." Die Ischämie-Testung bei koronarer Herzkrankheit nahm im Katheterlabor Christian Memmesheimer vor.

Wegen der Begrenzung auf 70 Betten muss die Klinik für Kardiologie täglich stationär aufzunehmende Patienten abweisen, die Zahl der ambulanten Behandlungen steigt seit Jahren - ein Politikum. Zwar sei die ambulante Notfalluntersuchung nochmals abgewertet worden, "aber die Patienten stimmen mit den Füßen ab", so Winter. In der Pflege hat das Hermann-Josef-Krankenhaus den Personalschlüssel erhöht, denn "sie bietet eine Menge, leistet viel", betonte Andreas Schuflitz. "Wir wollen die Qualität erhöhen", ergänzte Stephan Demus.

(gala)
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