Erkelenz Neue KiTa-Gruppen in Gerderath und Keyenberg

Erkelenz · Elf Prozentpunkte mehr Kindergartenplätze für unter Dreijährige als aktuell muss Erkelenz im neuen Kindergartenjahr bereitstellen, das im August beginnt. Darüber informierte die Stadtverwaltung den Jugendhilfesausschuss, der sich einstimmig für ein Konzept der Stadtverwaltung aussprach, wo und wie die zusätzlichen Plätze geschaffen werden sollen.

Eltern wollen vor allem mehr Kinder in einer Betreuung unterbringen, die noch keine drei Jahre alt sind. Hier erwartet die Stadt Erkelenz künftig eine Betreuungsquote von 65 Prozent, was bedeutet, dass so viele Kinder zwischen einem und drei Jahren betreut werden müssen. Derzeit liegt die Quote in Erkelenz bei 54 Prozent. 2014 hatte sie bei lediglich 35 Prozent gelegen. "Wir stehen vor einer erneuten Herausforderung", sagte Hans-Heiner Gotzen, der für die Kindergärten zuständige Erste Beigeordnete der Stadt. Bereits vor einigen Jahren hatte die Stadt mit einem Anstieg beim Betreuungsbedarf umgehen müssen, weshalb seinerzeit alle Kindergärten mit mehr als 100 Prozent belegt worden waren. Ähnliches plant sie jetzt wieder, erklärte Gotzen: "Wir haben in den vergangenen Jahren die bis zu zehn Prozent erlaubte Überbelegung abgebaut. Nun werden wir sie wieder nutzen müssen, sowohl in den städtischen Einrichtungen als auch in denen freier Träger." Gespräche darüber seien schon geführt worden.

Reichen wird das nicht. Deshalb soll in Gerderath eine vierte Kindergartengruppe eingerichtet werden, die vor einigen Jahren geschlossen worden war, weil kein Bedarf mehr bestanden hatte. Auch in Keyenberg (alt) wird eine zusätzliche Gruppe eingerichtet. Vor allem aber soll die Lücke im Kindergarten am Schulring geschlossen werden, wo die Stadt in den Räumen der ehemaligen Pestalozzischule einen Kindergarten mit drei Gruppen aufgebaut hat. "Dort werden wir kurzfristig zwei weitere Gruppen einrichten", kündigte Gotzen an. Platz sei in dem Gebäude vorhanden, größere Investitionen würden nicht erwartet.

Über die Gründe für den elfprozentigen Anstieg könne die Stadtverwaltung nur spekulieren, sagte Hans-Heiner Gotzen. "Sicherlich liegt ein Teil darin begründet, dass wir Zuzugsgemeinde sind. Auch kommt mittlerweile die Nachfrage nach Plätzen für unter Dreijährige auch im ländlichen Raum an, und außerdem macht sich die angespannte Lage am Arbeitsmarkt bemerkbar", wo Eltern heutzutage früher zurück in den Beruf gehen, weil Arbeitgeber sie aufgrund des Fachkräftemangels geradezu suchen.

Erkelenz erwartet, dass sich der Trend fortsetzt. Deshalb denkt die Verwaltung nicht mehr nur über einen zweiten Kindergarten für das Oerather Mühlenfeld nach, bestätigte Gotzen: "Wir machen uns Gedanken über weitere Flächen für Kindergärten und über Finanzmittel, die in den Haushalt für 2019 eingestellt werden könnten, um möglicherweise weiteren Steigerungen zu begegnen." In Euro ausgedrückt macht die Steigerung der Kita-Plätze bereits 1,6 Millionen Euro aus. Für das laufende Kindergartenjahr bewegte der Jugendhilfeausschuss noch eine Kindpauschale von 10,5 Millionen Euro, im nächsten sollen es 12,1 Millionen Euro sein.

(spe)
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