Evangelische Kirche in Schwanenberg Konfirmanden gestalten 22 Kanzeltücher

Schwanenberg · Die evangelische Kirche in Schwanenberg erhält 22 neue Kanzeltücher, die die Konfirmanden erschaffen haben. Sie werden ein Jahr lang gezeigt. Begleitet wird das Projekt vom Künstler Karl-Heinz Laufs.

 Konfirmanden aus Schwanenberg haben mit Künstler Karl-Heinz Laufs neue Kanzeltücher, so genannte Antependien, kreiert. Sie werden ein Jahr lang gezeigt. Danach erhält die Gemeinde von Laufs gestaltete Tücher.

Konfirmanden aus Schwanenberg haben mit Künstler Karl-Heinz Laufs neue Kanzeltücher, so genannte Antependien, kreiert. Sie werden ein Jahr lang gezeigt. Danach erhält die Gemeinde von Laufs gestaltete Tücher.

Foto: Banerjee

An der Kanzel der evangelischen Kirche in Schwanenberg hängen, dem Kirchenjahr folgend, vier Tücher in den liturgischen Farben violett, weiß, rot und grün – diese werden jetzt gleich zweifach erneuert und ergänzt, weil es ein schwarzes Tuch für den Karfreitag nicht gibt.

Als das Presbyterium darüber nachdachte, neue Kanzeltücher anschaffen zu wollen, kamen dessen Mitgliedern zwei Ideen in den Sinn. Über diese berichtet Pfarrer Robin Banerjee: „Erstens, wir könnten den Golkrather Künstler und Kunstlehrer Karl-Heinz Laufs, der unser Gemeindeglied ist, fragen, ob er neue Kanzeltücher für unsere Kirche entwirft. Zweitens, wie wäre es, mit unseren jetzigen Konfirmanden ein Projekt zu starten, indem sie selbst Kanzeltücher entwerfen. Für beide Ideen konnten wir Karl-Heinz Laufs begeistern.“ Im ersten Teil des Projektes gestalten 22 Jugendliche zu den 22 Sonntagen im Kirchenjahr 22 Antependien, so heißen die Kanzeltücher offiziell.

Begonnen wurde das Vorhaben im vergangenen Oktober. Zunächst haben die Konfirmanden eine Menge über christliche Symbole, Farben sowie die christlichen Festtage und Jahreszeiten gelernt. Anschließend unternahmen sie einen Ausflug nach Köln, um das erzbischöfliche Kunstmuseum Kolumba zu besuchen und sich in den Paramentgeschäften Schmitt und Wefers von den Geschäftsführern deren Auslagen (Kanzeltücher, Altartücher und Priestergewänder) erklären zu lassen.

 Lara Zotzmann hat auf ihrem Kanzeltuch die Schöpfung umgesetzt.

Lara Zotzmann hat auf ihrem Kanzeltuch die Schöpfung umgesetzt.

Foto: Banerjee

„Danach waren die 22 Konfirmanden bereit für die Verlosung von 22 Sonntagen, zu denen sie ein Kanzeltuch entwerfen sollten“, schildert Banerjee. Was für jeden Einzelnen daraufhin folgte, war die gründliche und intensive Beschäftigung mit der kirchlichen Bedeutung seines Sonntags, die auch darin bestand, die dazugehörigen Kirchenlieder und Bibeltexte wahrzunehmen. Erst danach ging das Projekt über in die künstlerische Gestaltung.

Jeder Konfirmand entwarf ein Kanzeltuch mit Buntstiften auf Papier, das mit 40 mal 48 Zentimetern die Originalgröße des Kanzeltuches hat. Anfang Februar folgte schließlich ein Konfirmandenwochenende in Solingen, bei dem die Jugendlichen mithilfe von rund 150 Materialien ihr Kanzeltuch auf Leinwand gestalteten. Beispielhaft erklärt Lara Zotzmann ihr Tuch, das von ihr für Jubilate, den dritten Sonntag nach Ostern, entworfen wurde: „An diesem geht es um die Schöpfung. Auf meinem Parament sieht man zwei Rosen. Eine Blüte, die zu ist, und eine, die auf ist, mit Dornen und fallenden Blüten. Die Rose ist durch eine Abtrennung geschützt, und drumherum ist Feuer. Ich habe mich für eine Rose mit fallenden Blüten entschieden, denn auch wenn eine alte Blüte verblüht, geht eine neue auf. Die Rose wird umgeben von einer fast unsichtbaren Schicht, die sie beschützt, sodass sie nicht vom Feuer verbrannt wird. Sie zeigt uns, dass wenn was zu Ende geht, immer was Neues kommt – und dass wir von Gott immer beschützt werden.“ Das Presbyterium hat entschieden, dass ab Gründonnerstag 2019 bis Gründonnerstag 2020 die Kanzeltücher der Konfirmanden an der Kanzel in der Schwanenberger Kirche aufgehängt werden. „Parallel dazu veröffentlichen wir sie mit einem von den Jugendlichen selbst geschriebenen Erklärungstext im Gemeindebrief“, berichtet Robin Banerjee und kündigt weiter an: „Ostern 2020 wird dann Karl-Heinz Laufs die von ihm gestalteten Paramente der Kirchengemeinde übergeben.“

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