Erkelenz Nahtloser Wechsel an der Schulspitze

Erkelenz · Das Cornelius-Burgh-Gymnasium hat Michael Auth (65) als Schulleiter verabschiedet und Peter Boidol begrüßt. Seit gestern leitet er die Erkelenzer Schule mit mehr als 1000 Schülern. Zuvor war er schon stellvertretender Leiter.

 Michael Auth (Mitte) und sein Nachfolger als Leiter des Cornelius-Burgh-Gymnasiums, Peter Boidol (r.), begrüßten Paul Palmen, Dezernent der Bezirksregierung Köln, der ihre Feier ein "Novum" nannte.

Michael Auth (Mitte) und sein Nachfolger als Leiter des Cornelius-Burgh-Gymnasiums, Peter Boidol (r.), begrüßten Paul Palmen, Dezernent der Bezirksregierung Köln, der ihre Feier ein "Novum" nannte.

Foto: Jürgen laaser

Michael Auth ist wohl das gewesen, was sich Schüler heutzutage als Schulleiter wünschen. Das darf nach der gestrigen Verabschiedung in den Ruhestand behauptet werden, denn das war es, was in den vielen Beiträgen und Reden immer wieder durchkam. Abschied war jedoch nur die eine Seite des Tages, der Neuanfang war die andere. Peter Boidol, bisher stellvertretender Leiter des Cornelius-Burgh-Gymnasiums, übernahm die Stelle von Michael Auth, der fast 40 Jahre der Erkelenzer Schule die Treue hielt.

Von einem "Novum" sprach Paul Palmen, Dezernent der Bezirksregierung Köln. Noch nie sei es in seiner zwölfjährigen Amtszeit vorgekommen, dass an einem weltlichen Gymnasium die Verabschiedung und die Einführung des Schulleiters zusammenfielen. Für das schnelle und gemeinsame Erreichen dieses nahtlosen Übergangs danke er allen Verantwortlichen. "Schnell" im Sinne von zielgerichtet und "gemeinsam" waren zwei Worte, die bei Michael Auths Abschied oft verwendet wurden.

"Er hat Einfluss auf das Profil der Schule genommen und bleibt im Gedächtnis", sagte Paul Palmen. Er erinnerte, dass es Auth war, der sich 1978 dafür einsetzte, dass die Schule einen Computer bekam: "Damals war das eine Sensation." Damit sei der Weg für eine Schule mit modernen Medien geebnet worden. Für Bürgermeister Peter Jansen ist Michael Auth "eine starke Person, die eine starke Schule für die Zukunft vorbereitet hat".

Als Lehrerkollegin beschrieb Inge Koch-Wittmann den zum 1. Februar ausgeschiedenen Schulleiter. Michael Auth habe Impulse gesetzt und Wege geöffnet für die Schulentwicklung — und er habe gewusst, dass das als Leiter nicht allein, sondern nur im Team gehe. Er habe "eine Schule der gegenseitigen Wertschätzung geprägt". Stellvertretend für die Schüler stellten deren Sprecher Thomas Hintzen und Julia Schmidt fest, dass ein "guter Schulleiter das gesunde Mittelmaß zwischen Spaß und Ernsthaftigkeit finden" müsse, und das habe Auth. Daraus ergebe sich eine Autorität, wie Schüler sie sich vorstellen.

40 Jahre war Michael Auth Lehrer für Mathematik und Informatik, davon acht Jahre stellvertretender und fünf Jahre Schulleiter. Mit langanhaltendem Applaus wurde er, der "überwältigt" und "sprachlos" war, gestern verabschiedet. Peter Boidol, Lehrer für Deutsch und Kunst und bis vor fünf Jahren am Cusanus-Gymnasium, übernahm seine Aufgabe. "Die Schule ist bei ihm in guten Händen", betonte Auth. Martina Storms, Vorsitzende der Schulpflegschaft, wünschte Boidol, dass bald ein neuer Stellvertreter gefunden werde, damit das Team, für das die bisherige Schulleitung stand, fortgesetzt werden kann.

Dass für Boidol ein "Team wichtig ist wie für seinen Vorgänger", strich auch Dezernent Palmen heraus — und der neue Leiter des Cornelius-Burgh-Gymnasiums erklärte: "Was konnte es Besseres geben, als einen so guten Mentor wie Michael Auth zu haben." Er habe gelernt, wie wichtig der ernsthafte und faire Diskurs mit Kollegen, Schülern und Eltern sei. So solle es auch in der Zukunft sein.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort