Erkelenz Nabu feiert Fest mit Schaufeln

Erkelenz · 47 Bäume wurden beim 3. Pflanzfest von Festteilnehmern und Nabu-Mitgliedern in die Erde gebracht. Große Besucher erhielten jede Menge Informationen rund um die Natur, kleine Besucher konnten Lurche hautnah erleben.

 Norbert Schmitz pflanzt mit seinen Kindern Lena (7 Jahre), Florian (9) und Jana (10) einen Birnbaum. So wurde das dritte Viertel des Rheinischen Obstsortengartens (früher Pfirsichplantage) an der B 221 fertiggestellt.

Norbert Schmitz pflanzt mit seinen Kindern Lena (7 Jahre), Florian (9) und Jana (10) einen Birnbaum. So wurde das dritte Viertel des Rheinischen Obstsortengartens (früher Pfirsichplantage) an der B 221 fertiggestellt.

Foto: Jürgen Laaser

Viele helfende Hände hatten sich zum Bäumepflanzen in der Nabu-Naturschutzstation Haus Wildenrath eingefunden. Mit Schaufeln, Harken und ohne Scheu vor Arbeit mit den eigenen Händen ging es beim dritten Pflanzfest der Station gemeinsam zur "Aufforstung" des Rheinischen Obstsortengartens.

Zum Arbeiten aus Oberkassel

"Nimm die Schaufel nicht so steil, du willst ja viel Erde aufnehmen", sagt Vater Thomas Wollstein zu der siebenjährigen Coraly. Die müht sich wie so viele Besucher auf der Fläche des Rheinischen Obstsortengartens mit einem großen Spaten. Auf die Wurzeln der rund zwei Meter hohen Jungbäume muss viel Erde. Thomas Wollstein, Coraly und Mutter Claudia kommen zum Arbeiten aus Düsseldorf-Oberkassel.

Ein Bekannter aus dem Umfeld der Station hat sie hergelockt. "Coraly isst gerne Obst. Das ist ein schönes Erlebnis für sie", sagt Mutter Claudia. Naturverbunden, aber fernab jeder Ideologie sei die Familie, deshalb arbeite man mit, sagt Thomas Wollstein. Die Familie war eine der ersten, die sich einen Baum geschnappt hat. "Simons Birne" steht auf seinem Schild.

Auch um andere teils seltene Sorten wird der Rheinische Obstsortengarten heute erweitert. Namen wie "Schmelzende von Thiriot", "Rieserkes" oder "Blumen Schafsnase" stehen auf einem großen Plan mit ihrem genauen Pflanzort verzeichnet. Seltene lokale und regionale Obstsorten sollen so erhalten bleiben und mit der Streuobstwiese Lebensraum für die hiesige Tierwelt schaffen, erläutert die Leiterin des Projektes, Katharina Tumbrinck.

Seine offizielle Eröffnung soll der Garten im August feiern. Wassenbergs Bürgermeister Manfred Winkens rechnet mittelfristig mit einem touristischen Effekt: "Ich hoffe, dass der Garten eine Attraktion wird und Menschen auch über die Region hinaus herlockt. Er ist eine gute Werbung für Wassenberg und Wegberg", sagte er kurz vor dem ersten Spatenstich.

Beim dritten Pflanzfest ging es aber nicht nur um handfeste Mithilfe. Jeder Besucher konnte sich an der Station über Themen rund um Obstsorten, Pflanzen und die Imkerei informieren. Ein Obstbaumwart erläuterte seine Arbeit. Tatkräftige bauten Nisthilfen für Käuze, Fledermäuse oder Dohlen. Die Kleinen wurden von freiwilligen Helfern des Nabu mit auf eine kleine Abenteuertour rund um die Station genommen. Thema: die Lurche im Gebiet. Tumbrinck und die anderen Mitarbeiter der Station hoffen auf ein nachhaltiges Interesse für die Obstsorten in der Bevölkerung. Zumindest in Teilen fällt diese Hoffnung auf fruchtbaren Boden. "Wir wollen unseren Baum später besuchen kommen", sagt die zehnjährige Jana, die mit ihren Geschwistern Florian, Lena und ihrem Vater Norbert Schmitz einen Baum pflanzt. "Dann können wir nämlich davon essen", freut sie sich.

(prei)
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