Erkelenz Musik zum Zurücklehnen

Erkelenz · Die Band "Dold" begeistert ihr Publikum in der Leonhardskapelle.

Die Band "Dold" machte am Freitagabend im Rahmen ihrer "Coffeehouse Tour" Halt in der Erkelenzer Leonhardskapelle und präsentierte Stücke aus ihrem aktuellen Album "Sickle Moon". Ihre Musik ist eine gekonnte Verflechtung verschiedenster Musikstile: New Folk und Experimental Pop, hier und da mit einer Prise Jazz. Die Gruppe, bestehend aus Frontfrau Rebekka Dold (Gesang, Gitarre), Urban Elsässer (Gitarre), Robert Scholtes (Klavier, Akkordeon) und Mateusz Malcharek (Kontrabass) verbindet ihre Talente mit jeder Menge Gefühl und virtuosen Ideen für neue Arrangements.

Dold macht Musik zum Zurücklehnen, zum Genießen, zum Mitfühlen und Nachdenken. Der Unterton ist bei jedem Lied anders, doch eines haben alle Stücke gemeinsam: Eine unterschwellige Wärme und Leichtigkeit, die das Publikum zu berühren wusste und die Zeit wie im Fluge vergehen ließ. Egal ob eher ruhige Stücke wie beispielsweise "Alaska", oder energievolle Songs wie "Stone Dance" und "Ladders to the Sky" - die facettenreichen Tonwelten und Texte der Musiker konnten während des mehr als eineinhalbstündigen Konzertes ausnahmslos begeistern. Das Publikum verlangte nach einer Zugabe, so gab "Dold" am Ende des Abends noch die Songs "Mountains" und "Hope" zum Besten. Das Letztere sei noch sehr neu im Repertoire der Band, sagte Rebekka Dold, und eine Vertonung des Gedichtes "Hope is the Thing with Feathers" der amerikanischen Dichterin Emily Dickinson.

Die allerersten Zusammenkünfte fanden bereits vor zehn Jahren statt, in ihrer heutigen Konstellation besteht die Band seit fünf Jahren. Jedes der Mitglieder hat einen anderen Hintergrund, bringt eigene Impulse mit - hier prallen musikalische Welten aufeinander und schaffen ein neues, beeindruckendes Ganzes. Die Musiker haben alle jahrelange Erfahrung an ihren Instrumenten und sind dafür teilweise auch in der Region bekannt: Robert Scholtes und Urban Elsässer unterrichten Klavier und E-Gitarre an der Kreismusikschule Heinsberg.

"Wir ergänzen uns gegenseitig", sagte Urban Elsässer. Und das allen Schwierigkeiten zum Trotz auf wunderbare Weise - schließlich müssen die Mitglieder der Band regelmäßig die Distanz zwischen der Aachener Region und Freiburg überwinden, um gemeinsam zu proben und neue Songs zu arrangieren, die sich mit Geschichten aus dem persönlichen Leben der Musiker beschäftigen. Über den Song "Hope" sagte Rebekka Dold: "Ich bin über dieses Gedicht gestolpert, es hat mich berührt und verfolgt, bis ich schließlich einen Song daraus gemacht habe. Mit einer Melodie bekommen die Worte einfach noch mehr Gefühl verliehen".

Zum Schluss blieb eine Frage offen: Warum ist diese Band bei uns noch so unbekannt? "Dold" hat alles, was in der Musikszene für Erfolg spricht - hervorragende Musiker, eine Frontfrau mit einer sehr schönen Stimme, die richtige Atmosphäre und den lockeren, ungezwungenen Umgang mit dem Publikum. Denen, die "Dold" am Freitag verpasst haben oder die trotz allem noch nicht überzeugt sind, wird ein Konzertbesuch bei einem der nächsten Auftritte in der Umgebung ausdrücklich ans Herz gelegt. Es lohnt sich.

(kasc)
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