Erkelenz Mord - in Erkelenz ist die Idylle vorbei

Erkelenz · Helmut Wichlatz hat seinen ersten Kriminalroman herausgegeben. Die "Mordsclique" stellt das verträumte Städtchen gehörig auf den Kopf.

Mord auf Erkelenzer Grund und Boden. Vorbei ist es mit der Idylle in dem kleinen verträumten Städtchen am Niederrhein. Und dann ist da auch Haus Hohenbusch, was nicht mehr das ist, was es mal war. Was ist da los? "Lesen", sagt Helmut Wichlatz. Der Erkelenzer Lokaljournalist, der sich selbst viel lieber als "Schreiber" bezeichnet, hat mit "Mordsclique" seinen ersten Kriminalroman herausgegeben.

Vorweg: Auch wenn es Leichen gibt, so kommt der Erkelenzer an sich nicht umhin, an verschiedenen Stellen zu schmunzeln - deshalb, weil Wichlatz seine Heimatstadt im Prinzip so beschreibt, wie sie ist. Und vor allem werden die schmunzeln, die Wichlatz gut kennen. Denn: Der 52-Jährige schreibt exakt so, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, und zwar kernig. Wie dem auch sei: In die 204 Seiten packt der Autor, also der "Schreiber", viel Spannung.

Und darum geht's: Dem Cusanus-Gymnasium steht eine große Jubiläumsfeier ins Haus. Grund genug, auch die ehemaligen Absolventen einzuladen. Vor allem die, aus denen richtig was geworden ist, die quasi berühmt geworden sind. Der Rockstar Luc Martens, das Model Ellen Kamps und der erfolgreiche Geschäftsmann Bernd Jacobs. Sie alle sind hinausgezogen in die weite Welt. In Erkelenz sollen sie ihren alten Kumpel Berger wieder treffen. Berger, die arme Socke, wie es scheint, wurde vor 20 Jahren nach einem Bankraub und Mord verhaftet und verurteilt. Seine Komplizen hat er nie verraten. Seine Strafe hat er längst abgesessen. Als seine frühren Kumpel, die im Hohenbuscher Nobelhotel residieren, wieder zurück sind in der alten Heimat, hat vor allem Rockstar Luc Martens nicht mehr viel davon - er wird ermordet aufgefunden, woraufhin Berger für die Polizei um Kommissar Benjamin Becker wieder höchstinteressant wird. Mittendrin ist da natürlich auch die Erkelenzer Medienwelt.

"Im Herbsturlaub 2009 in Südfrankreich habe ich vor mich hingeplottet. Ein halbes Jahr später hatte ich die Geschichte fertig", sagt Helmut Wichlatz, der an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Germanistik und Entwicklungs- und Sozialpsychologie studiert hat. Unter anderem hat Wichlatz auch als Werbetexter gearbeitet, in der Hauptsache ist er heute als Lokaljournalist tätig. Darüber hinaus hat sich Wichlatz allerdings auch einen Namen als Autor von Kurzgeschichten gemacht, die er in den Anthologien "Tödlicher Selfkant" und "Mörderischer Selfkant" veröffentlicht hat. Gefragt ist Wichlatz auch als Leiter kreativer Schreibworkshops.

Zurück zur "Mordsclique". Hier blickt Wichlatz schon mal in die Zukunft: "Geplant ist eine Trilogie."

Bei der achten Auflage der Erkelenzer Leseburg stellt Wichlatz seinen Krimi vor. Los geht es mit der Premierenlesung am Freitag, 4. September, um 19 Uhr in der Burg. Die Karten (fünf Euro) gibt es in den Buchhandlungen Viehausen und Wild sowie beim Autor, 0151 25366900. Der Erlös geht zu 100 Prozent an den Verein "Willkomen in Erkelenz".

(RP)
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