Erkelenz Meru droht Millionen-Strafe

Erkelenz · Die Meru-Stiftung soll die Schäden am Kloster St. Ludwig beheben. Das forderte die Gemeinde Roerdalen schon vor Monaten. Geschehen ist bislang nichts. Nun soll den Maharishi eine saftige Strafzahlung angedroht werden.

DALHEIM/VLODROP Der Streit um die Zukunft des Klosters St. Ludwig an der deutsch-niederländischen Grenze bei Dalheim geht in die nächste Runde. Während die Meru-Stiftung (Stichting Maharishi European Research University), der das Kloster gehört, das Bauwerk abreißen möchte, fordert die Gemeinde Roerdalen die Stiftung erneut auf, die von ihr im Jahr 2001 verursachten Schäden zu beseitigen .

Bis zu drei Millionen Euro

Der ersten Aufforderung aus dem Monat März will die Gemeinde Roerdalen nun mit der Androhung eines Strafgeldes in Höhe von bis zu drei Millionen Euro Nachdruck verleihen. Das berichten niederländische Medien. Der Meru-Stiftung soll ein Jahr Zeit eingeräumt werden, die beschädigten Dächer und Mauern zu sanieren.

2001 hatte die Meru-Stiftung mit dem Abriss des Gebäudes begonnen, obwohl dieser gerichtlich gestoppt worden war. Die Stiftung sprach von einem Missverständnis. Der niederländische Kulturminister Ronald Plasterk ordnete im Oktober 2008 an, dass das frühere Kloster St. Ludwig unter Denkmalschutz steht und nicht abgerissen werden darf. 1985 hatten die Maharishi das Gebäude gekauft und mehrfach eine Abrissgenehmigung beantragt. Die Stiftung plante, dort im Sinne des im Februar 2008 verstorbenen Maharishi Mahesh Yogi einen hölzernen Campus zu errichten.

Nach der Entscheidung des Kulturministers wies die Gemeinde Roerdalen die Meru-Stiftung im März an, St. Ludwig vollständig wiederaufzubauen. Die Schäden an der Frontseite und am Dach des alten Klosters müssten behoben werden, um einen weiteren Verfall des Gebäudes zu verhindern. Bislang wurden die Schäden jedoch nicht behoben. Die Stiftung reichte stattdessen Beschwerde gegen die Entscheidung des Kulturministers ein.

Derweil bemüht sich die Wassenberger Landtagsabgeordnete Ruth Seidl (Grüne) um Gespräche mit den zuständigen Gremien auf deutscher und auf niederländischer Seite, "damit der übergreifenden kulturhistorischen Bedeutung und der Verbundenheit der Region mit dem Kloster St. Ludwig auch Rechnung getragen werden kann", sagt Seidl. Es sei kurzsichtig, wenn zwar die Gemeinden Wassenberg, Wegberg und Roerdalen an einem grenzüberschreitenden Tourismuskonzept für den Nationalpark De Meinweg beteiligt seien, man andererseits aber für den Erhalt des Kulturgutes, das mitten in diesem Gebiet liegt, keine gemeinsame Strategie habe. Seidl will Gespräche mit den Bürgermeistern von Wassenberg und Wegberg aufnehmen, um abzustimmen, wie eine möglichst grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf den Weg gebracht werden könne.

(RP)
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