Erkelenzer Land Mehr Bewerber als Stellen

Erkelenzer Land · Fast 4900 junge Menschen haben in den vergangenen Monaten über die Arbeitsagentur Aachen eine Ausbildung gesucht. Auch die Zahl der offenen Lehrstellen stieg auf rund 4400. Jedoch gibt es starke regionale Unterschiede.

 Im Erkelenzer Land kamen auf 822 Ausbildungsbewerber 517 Stellen für Bürokaufleute bis Zahnmedizinische Fachangestellte.

Im Erkelenzer Land kamen auf 822 Ausbildungsbewerber 517 Stellen für Bürokaufleute bis Zahnmedizinische Fachangestellte.

Foto: dpa-tmn

Wenn junge Menschen einen Ausbildungsplatz suchen, ist das in Erkelenz, Wegberg und Hückelhoven in diesem Jahr schwerer gewesen als zum Beispiel in Monschau oder Aachen — so lässt sich die am Montag von der Aachener Arbeitsagentur vorgelegte Statistik lesen, welche die Entwicklung auf dem regionalen Ausbildungsmarkt zwischen September 2010 und 2011 nachzeichnet.

Auf einen Bewerber sind im Bereich der Arbeitsagentur Erkelenz 0,6 Stellen gekommen, während es in Geilenkirchen und in Heinsberg, wozu Wassenberg zählt, rechnerisch schon 0,7 Stellen waren. In Aachen ergab sich gar ein umgekehrtes Verhältnis von 1,6 Stellen auf einen Bewerber.

Über die gesamte Region gesehen, für die die Arbeitsagentur in Aachen zuständig ist, kamen auf einen Bewerber 0,9 Ausbildungsstellen. Ein Jahr zuvor sind es noch 0,97 Stellen gewesen. Nicht allein deshalb spricht die Agentur für Arbeit von einer "weitgehend ausgeglichenen Situation".

Stärkere Schwankungen

Im Erkelenzer Land hatte es 822 Bewerber gegeben, was verglichen mit dem Vorjahr 11,8 Prozent mehr waren, gleichzeitig ging jedoch die Anzahl der Stellen um 6,7 Prozent auf 517 zurück. Da eine Ausbildung mehrere Jahre dauert und nicht jeder Arbeitgeber in jedem Jahr neu einstellt, unterliegen diese Zahlen stärkeren Schwankungen.

So hatte es in Erkelenz, Wegberg sowie Hückelhoven vor einem Jahr noch ein Plus von 20,4 Prozent bei den gemeldeten Stellen gegeben und zum Beispiel in Aachen ein Minus von 10,2 Prozent. Auch deshalb spricht die Arbeitsagentur beim Blick über mehrere Jahre von einer "weitgehend ausgeglichenen Situation".

Ausgeglichen sei die Situation auch, so Agentur-Pressesprecher Klaus Jeske, weil sich für den Kreis Heinsberg insgesamt in eine gute Lage ergab: "Für in Erkelenz fehlende Ausbildungsplätze gab es im näheren Umfeld, wie in Geilenkirchen mit plus 30,7 Prozent bei den Stellen, Ausgleichsmöglichkeiten."

Insgesamt hat es einen starken Anstieg auf der Bewerberseite und einen leichten Anstieg auf der Stellenseite gegeben, wodurch sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage rechnerisch zuungunsten der Bewerber entwickelte. 4867 Bewerber standen 4374 offenen Stellen gegenüber.

Das waren 177 Stellen mehr als im Vorjahr und 530 Jugendliche mehr als 2009/10. Hatte die Lücke im Verhältnis zwischen Bewerber und Stellen im Vorjahr bei 140 gelegen, so kam sie jetzt auf 493. Die Anzahl der Ausbildungswilligen ist in diesem Jahr demnach um 12,2 Prozent gestiegen.

Am 30. September waren von den gemeldeten Ausbildungsplätzen insgesamt noch 174 (Vorjahr 101) unbesetzt. Und von den gemeldeten Bewerbern waren noch 60 (25) unversorgt. Im Erkelenzer Land waren es noch acht. Die Arbeitsagentur kündigte an, dass die Vermittlungsbemühungen "unvermindert weitergehen, die Jugendlichen in eine Ausbildung zu bringen".

(RP)
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