Erkelenz Martinus-Kapelle feierlich eingeweiht

Erkelenz · Weihbischof Dr. Johannes Bündgens weihte gestern die neue Martinus-Kapelle in Borschemich (neu) und segnete den angrenzenden Gemeinschaftsraum.

Einweihung Martinus-Kapelle Erkelenz
9 Bilder

Einweihung Martinus-Kapelle Erkelenz

9 Bilder

Das Weihwasser setzt Johannes Bündgens zu Beginn der Weihefeier im neuen Borschemicher Gotteshaus recht dosiert ein. "Wir sind ja schon alle vom Regen gut angefeuchtet. Da kann ich mich nun mit dem Weihwasser zurückhalten", begründet der Weihbischof aus Aachen verschmitzt - und lobt alle Beteiligten über den grünen Klee: "Nicht nur Architekt und Handwerker haben hier ganze Arbeit geleistet, sondern auch die liturgische Vorbereitung der Kirchweihe war sehr kompetent."

Und wie vor fünf Wochen bei der Einweihung der Lambertuskapelle in Immerath (neu) erreicht die Feier auch hier ihren Höhepunkt mit der Altarweihe. Auch hier salbt der Weihbischof die Altaroberfläche mit Chrisam, verteilt das Öl dort großflächig. Dann zündet er die fünf Weihrauchschälchen auf den fünf Weihekreuzen des Altars mit dem Feuer der Osterkerze an. Unterschied zu Immerath: Fortan herrscht keine völlige Stille, sondern wird erst einmal das vielstrophige Lied "Komm Schöpfer Geist, kehr bei uns ein" angestimmt, kniet sich Bündgens dazu sogar auf den Boden - Pfarrer Werner Rombach muss da wohl wegen seiner vor kurzem erfolgten Knie-OP passen.

Dafür salben dieser und Pfarrvikar Dr. Roland Scheulen die zwölf Weihekreuze im Kirchenraum - je sechs auf beiden Seiten. Nach dem Lied kehrt dann doch Stille ein, wird darauf gewartet, bis alle fünf Weihrauchhäufchen erloschen sind. "Das kann dauern, ist schwer abzuschätzen", erläutert der Weihbischof. Was Rombach mit einem kurzen Grinsen quittiert - in Immerath hatte dies eine volle Viertelstunde gedauert, in der andächtige Stille herrschte. Hier geht es nun wesentlich schneller, keine fünf Minuten später ist auch das letzte Weihrauchhäufchen erloschen. Küster Heinz-Willi Goebels schreitet zum Altar, säubert die fünf Weihestellen in aller Ruhe und sehr gründlich, erst mit einem kleinen Schaber, dann mit Handfeger und Kehrblech, ehe er mit einem Tuch genauso penibel den Altar noch abwischt.

Zuvor hat Bündgens den aus Messdienersitzen der alten Martinus-Kirche entstandenen Ambo gesegnet - zum Ende hin segnet er den Tabernakel, wird dort auch das Ewige Licht entzündet. Noch am Vorabend habe im Bistum eine Kirche entwidmet werden müssen - umso größer sei nun seine Freude über diese Weihe, bekräftigt der Weihbischof: "Das ist doch ein Zeichen dafür, dass unsere Kirche Zukunft hat - gegen alle Trends." Früher seien Zerstörungen durch Krieg der Grund für den Neubau einer Kirche gewesen. "Heute ist dafür der Tagebau verantwortlich." Wie der Weihbischof betont auch Rombach, dass die neue Martinus-Kapelle nicht bloß ein Gebäude aus Stein sei. "Das hier ist kein totes Gemäuer. Die Kirche ist auf Menschen gebaut."

Bevor Bündgens nach dem Schlusssegen den angrenzenden Gemeinschaftsraum segnet, übermitteln noch einige Repräsentanten ihre Glückwünsche - so die stellvertretende Erkelenzer Bürgermeisterin Astrid Wolters: "Viele Hände, viele Ideen und viel Geduld waren nötig, bis diese Kirche stand. Dafür ein Dank an alle Beteiligten." Und Pastor Günter Wild gratulierte für die Evangelische Kirchengemeinde Erkelenz: "Freude und Leid werden hier miteinander getragen werden können. Mögen von diesem Ort viele Impulse ausgehen."

Musikalisch gestalteten die Weihefeier Christkönig-Kantor Stefan Emanuel Knauer und das Vokalensemble Amaryllis unter Leitung von Nadja Ammari.

(emo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort