Greta Thunberg am Braunkohlentagebau Garzweiler II „Lützi bleibt“ – Erkelenz ist nun Zentrum des Klimaprotests

Analyse | Erkelenzer Land · Analyse Der Besuch von Greta Thunberg in den Braunkohledörfern hat Signalwirkung. Die Lage am Tagebaurand im Erkelenzer Land ist brisant.

In einem Demonstrationszug aus Keyenberg am 30. August 2020 ist eine Marionette als Figur von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und RWE auf einem Schild angebracht.

Foto: dpa/David Young

Natürlich war es kein Zufall, dass die weltweit bekannte schwedische Klimaaktivistin und Gründerin von Fridays for Future Greta Thunberg ausgerechnet einen Tag vor der Bundestagswahl in Lützerath und Keyenberg am Rande des Braunkohletagebaus Garzweiler II auftauchte. Während wenige Kilometer weiter westlich CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet in seinem Geburtsort Aachen-Burtscheid die scheidende Kanzlerin Angela Merkel zum großen Wahlkampffinale begrüßte, sprach Greta Thunberg im kleinen Lützerath von einem Ort der Traurigkeit, der nach den Plänen von RWE und Armin Laschet bis spätestens Ende 2022 dem Tagebau weichen soll. Es sei seltsam, dass Politiker auf der einen Seite davon sprächen, nach dem Pariser Klimaabkommen zu handeln, und es auf der anderen Seite zugleich zuließen, dass Dörfer wie Lützerath für die Braunkohle geopfert werden. Das Szenario erinnert ein wenig an David gegen Goliath: Da die schmächtige Greta mit einer Handvoll Umweltaktivisten an ihrer Seite, dort der mächtige CDU-Politiker und NRW-Präsident Armin Laschet, dem Klimaschützer eine gewisse Nähe zu Tagebaubetreiber RWE nachsagen.