Erkelenz Laufen — eine Familiensache

Erkelenz · Regengüsse am Morgen, Sonnenschein pünktlich zum Start des 12. West-Citylaufs rund um den Lambertusturm. Mit dabei: "Christels Dreamteam" – Mitglieder der Familie Königs im Alter von fünf bis 76 Jahren.

Regengüsse am Morgen, Sonnenschein pünktlich zum Start des 12. West-Citylaufs rund um den Lambertusturm. Mit dabei: "Christels Dreamteam" — Mitglieder der Familie Königs im Alter von fünf bis 76 Jahren.

So ein bisschen hatte das große West-Citylauf-Spektakel gestern etwas von Ostern: Suchen und finden war angesagt. Zwar ist der historische Teil der Erkelenzer Innenstadt überschaubar, aber im Trubel kann immer mal einer verloren gehen. Und so musste Moderator Markus Peggen auf der Bühne vor dem Alten Rathaus in regelmäßigen Abständen Kinder oder Eltern übers Mikrophon ausrufen, um die Familien wieder zusammenzuführen. Nur eine nicht: Familie Königs aus Erkelenz. Denn die zehn laufenden Mitglieder waren mit ihren knall-orangefarbenen T-Shirts schon von weitem zu erkennen. Vorne drauf ein bisschen Werbung in eigener Sache: "Bäckerei Königs, laufend frisch", und hinten drauf die Hommage an die Namensgeberin: "Christels Dreamteam".

Von 500 Metern bis zehn Kilometer

Christel Königs ist die Oma der Familie und mit ihren 76 Jahren zwar nicht mehr selbst an den Start gegangen, war aber am Straßenrand eine unverzichtbare Anfeuer-Waffe. Außerdem hat sie für ihre Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und weiteren Sprösslinge das Startgeld bezahlt. Denn: Sport ist gesund. "Ich bin immer viel geschwommen, Fahrrad gefahren und habe gekegelt", erzählte die Oma zwischen einem der vielen Läufe, auf die sich die zehn Königs gestern verteilten.

Für die fünfjährige Sarah Katharina war das beste am Bambinilauf der anschließende Eisgutschein. Ihre Schwester Rachel-Sophie (8) nahm's schon etwas ehrgeiziger, schließlich gehört das Laufen mit der Schulklasse oder der Familie zu ihren liebsten Beschäftigungen. Bruder Carel-Noah, der schon zu zwei Runden um den Lambertusturm antrat, schätzt am Laufen "die frische Luft und die Sonne". Na, bitte — was will man mehr? "Ich finde es wichtig, dass Kinder Sport treiben, um Energien abzubauen und einen Ausgleich zu haben", sagt Mutter Beate (42), die den West-Citylauf für eine gelungene Veranstaltung hält. "Hier wird die ganze Familie angesprochen."

Ihr Bruder Raimund (50) war es, der die Idee zu dem Familien-Team hatte. Selbst als Extremsportler bekannt, der sogar schon den Kilimandscharo bestiegen hat, trat er gestern mit seinem Neffen Marcus Schopen (17) zum "schnellen 10er" an. Seine Schwester Beate lief mit ihrem Mann Sigi, dem weiteren Bruder Arno (49) und Carel-Noah die Spaßstaffel, Leon Schulze Limberg (12), der zehnte im Team, den Jedermann-Lauf.

Im Ziel jedenfalls wurden sie alle von der stolzen Oma Christel gebührend gefeiert.

(RP)
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