Bericht im Sozialausschuss Lange Wartezeiten bei Wohngeld-Anträgen
Erkelenz · Aufgrund der Einführung des Bürgergelds und der Reform des Wohngeldes kommt eine Welle von Anfragen und Anträgen auf die Erkelenzer Stadtverwaltung zu.
Insbesondere bei den berechtigten Wohngeldempfängern rechnet die Stadt mit einem deutlichen Anstieg von derzeit etwa 430 auf weit über 1000 Fälle. Wie der Erste Beigeordnete, Hans-Heiner Gotzen, im Sozialausschuss mitteilte, sei eine erste personelle Verstärkung für die Wohngeldstelle bereits vorgenommen worden. Inwieweit diese aber ausreicht, werde sich erst im kommenden Frühjahr zeigen. Derzeit sei noch nicht absehbar, wie zügig die gesetzliche Änderung tatsächlich für die Bürger spürbar umgesetzt werden könne, da die entsprechende Software möglicherweise erst im zweiten Quartal 2023 für den Echtzeitbetrieb zur Verfügung stehen könnte.
„Viele Menschen haben schon bei uns angeklopft. Wir können derzeit nur um Geduld bitten“, sagte Gotzen. Mit der aktuellen Situation sei er alles andere als glücklich: „Es erzeugt nur Frust, wenn in der Öffentlichkeit der Eindruck entsteht, dass die Hilfen sofort bei den Menschen landen, und sie dann mehrere Monate warten müssen.“ Zur Frage, ob bis dahin zumindest in Höhe der alten Wohngeldsätze weiterbewilligt wird oder in „Notfällen“ durch die Sozialhilfeträger vorgeleistet wird, soll im Kreis Heinsberg noch abgestimmt werden.
Bei der Umsetzung des Bürgergelds sei die Verwaltung hingegen optimistisch, pünktlich zum 1. Januar 2023 liefern zu können.