Erkelenzer Land Lange und schwer gearbeitet

Erkelenzer Land · Garten- oder Malerarbeiten bei Männern, Putzen oder Kinderbetreuung bei Frauen, das sind die beruflichen Felder, auf denen viele Senioren tätig sind. Das ist die Erfahrung des Sozialverbands VdK. "Die Rentenbescheide, die man täglich sieht, machen einem Angst", sagt die Kreisgeschäftsführerin Stephanie Kötting. Der Trend zur Rente, die durch einen Job aufgestockt werden muss, sehe sie in Beratungsgesprächen. Kötting erzählt: "Es kommen Personen zu mir, die lange und teils schwer gearbeitet haben, und fragen, wann sie es sich leisten können, in Rente zu gehen, da sie zum Beispiel auch krank sind – oft werden sie bleich, wenn sie die Rentenhöhe hören."

Wohnungsnot im Alter

Besonders groß ist das Risiko von Altersarmut nach Ansicht der IG Bauen-Agrar-Umwelt bei Geringverdienern. "Wer sein Leben lang für einen Niedriglohn gearbeitet hat, wird auch im Alter jeden Cent zweimal umdrehen müssen", erklärt Birgit Beckers vom Bezirksvorstand. Sie fordert ein Umdenken bei Niedriglöhnen, Leiharbeit und befristeten Stellen.

Ein anderes Problem, auf das der VdK hinweist, ist die "graue Wohnungsnot". Stephanie Kötting erklärt: "Wenn bei einem Paar einer ins Heim muss, kann es für den anderen Partner zum Problem werden, weil er nur noch mit Mühe die Miete zahlen kann und sich einen Umzug – einen solchen Fall hatte ich gerade – nicht mehr leisten kann."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort