Erkelenz Lambertiturm: Paten gesucht

Erkelenz · St. Lambertus präsentiert neue Ideen, wie die finanzielle Lücke bei der Sanierung des Erkelenzer Kirchturms geschlossen werden kann: mit Patenschaften, ganz besonders leuchtenden Kerzenhaltern und alten Stahlträgern.

So wird die Spitze vom Lambertiturm in Erkelenz abgetragen
24 Bilder

So wird die Spitze vom Lambertiturm in Erkelenz abgetragen

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Stählerne Bruchstücke aus dem Lambertiturm machen deutlich, wie die Turmspitze vor der Sanierung im Inneren einmal ausgesehen hat. Dass das Wahrzeichen der Erkelenzer Lande dringend Hilfe benötigt, zeigen sie eindrücklich. Fast wie ein Wunder scheint es da, dass der Lambertiturm so lange stehenbleiben konnte.

In einer kleinen Wechselausstellung werden die im Zweiten Weltkrieg zerstörten und danach nur notdürftig reparierten Stahlträger jetzt im Seitenschiff der katholischen Kirche gezeigt. Eine Wechselausstellung ist es deshalb, da die alten Trägerstücke, große wie kleine, gekauft werden und ohne Weiteres für die Ausstellung durch weitere alte Träger aus der Turmspitze ersetzt werden können — so viel beschädigter Stahl ist dort inzwischen durch neue Träger ersetzt worden.

Mit dem Verkauf will die Kirchengemeinde die Spendenbereitschaft wieder ankurbeln. Immer noch fehlen ihr rund 138 000 Euro, um das rund 1,8 Millionen Euro umfassende Projekt zu stemmen. Anderslautende Aussagen, die Pastor Werner Rombach zuletzt im Fernsehen erlebte, seien grundfalsch. Er habe die Erkelenzer Kultur GmbH bereits auf diese Falschmeldung hingewiesen, zumal "seither bei uns keine Spenden mehr eingegangen sind".

Geschichtliches Andenken erhalten

Neue Ideen, wie Menschen aus dem Erkelenzer Land sich an der Sanierung beteiligen können, haben die Kirchengemeinde, deren Förderverein und das dort tätige Architekturbüro von Heinrich und Dr. Arno Lennartz gleich mehrere. Sie wurden gestern präsentiert. "Wir vergeben Patenschaften für die neue Turmspitze. Davon erhoffen wir uns einen großen Schub", sagte Paul Rögels vom Förderverein.

Pate könne man für einzelne Kupferschindeln werden, die Seitentürme, die Ziffernblätter der Turmuhren oder das Turmkreuz. 100 bis 5000 Euro kostet das Engagement zum Erhalt des Lambertiturms. "Für den Wetterhahn und die vergoldete Kugel haben wir schon Paten gefunden, und eine Familie hat eines der Seitentürmchen übernommen", berichtete Rögels. Ein weiterer Pate trat gestern auch gleich in Erscheinung. Roland Hager, Vorstandsvorsitzender des Bauvereins Erkelenz, übernahm mit dem Verein 2000 Euro für das Geländer der dritten Galerie. Er hoffe auf viele Nachahmer, erklärte Roland Hager.

Paten können sich im Pfarrbüro melden. Jeder von ihnen wird namentlich auf einer Zeichnung der Turmspitze verzeichnet und erhält eine Urkunde. Das Pfarrbüro regelt auch den Verkauf der Stahlbruchstücke. "Wir hoffen, dass viele Erkelenzer darin ein Andenken an den Turm und dessen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg sehen und erwerben", sagte Architekt Heinrich Lennartz. Ebenfalls im Pfarrbüro können die blattvergoldeten einstigen Lettern der Turmuhren gekauft werden, ergänzte Rombach. Für 60 Euro. Sie haben jetzt eine andere Funktion. Sie wurden zu an der Wand haltenden Kerzenhaltern umgestaltet: "Sie geben ein wunderschönes Licht." Frage des Tages

(RP/ac)
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