Erkelenz Kurze Wege für Patienten

Erkelenz · In direkter Nachbarschaft des Hermann-Josef-Krankenhaus entsteht ein Facharztzentrum, zunächst mit einem Herz- und einem Dialysespezialisten. Bürgermeister Peter Jansen sieht darin eine Stärkung des Klinik-Standortes.

Noch bevor im kommenden Jahr die Immerather Abteilungen des Hermann-Josef-Krankenhauses nach Erkelenz umziehen, soll am Klinikgelände eine weitere Baustelle begonnen und beendet werden: Auf der brachliegenden Fläche südlich des Krankenhauskomplexes entsteht ein Facharztzentrum. Die künftigen Mieter, ein Kardiologe und ein Dialysespezialist, die bereits jetzt eng mit dem Krankenhaus zusammenarbeiten, sollen im Spätherbst ihre Räume beziehen können, sagte Bürgermeister Peter Jansen, der zugleich Kuratoriumsvorsitzender der Hermann-Josef-Stiftung, dem Träger des Krankenhauses, ist.

Lange geplantes Vorhaben

Mit dem Praxiskomplex wird ein lang diskutiertes Vorhaben umgesetzt, allerdings anders als zunächst geplant. Immer wieder waren die Pläne eines Architekten und eines Investors für das Grundstück, das nur zu „Krankenhauszwecken“ bebaut werden darf, umgeworfen worden. Nach Bedenken von Anwohnern der benachbarten Graf-Reinald-Straße, die eine zu starke Belastung befürchtet hatten, wurde schließlich der Bebauungsplan geändert, der ausreichend Abstand zu den Nachbargrundstücken vorschreibt. Auf dessen Grundlage nimmt nun die Hermann-Josef-Stiftung das Heft in die Hand.

Sie hat der Stadt ein rund 5300 Quadratmeter großes Teilgrundstück abgekauft, das direkt an das neue Parkdeck an der Tenholter Straße grenzt. Dort will sie schnellstmöglich ein Facharztzentrum errichten. Zunächst eingeschossig für zwei Ärzte, doch werde so gebaut, dass später problemlos eine weitere Etage aufgesetzt werden könnte, beispielsweise für ein Rehazentrum, sagte Jansen. Rund 1500 Quadratmeter stehen für die Arztpraxen zur Verfügung, außerdem entstehen 20 bis 40 Stellplätze. Die Zufahrt werde zwischen dem Parkdeck und dem Gebäude angelegt, so dass die Anwohner vom Lärm der an- und abfahrenden Autos abgeschottet werden, sagte Jansen. Zu den Kosten für das Bauprojekt wollte der Kuratoriumsvorsitzende nichts sagen. Doch durch die Mieteinnahmen – die Ärzte binden sich laut Jansen langfristig – sollen die Investitionskosten nach 15 Jahren ausgeglichen sein.

Für den Bürgermeister ist der Bau des Facharztzentrums eine Stärkung des Krankenhaus-Standortes Erkelenz, gerade vor dem Hintergrund der Prognose, dass in den nächsten Jahren jedes vierte Krankenhaus in NRW schließen werde. Die Antwort des Hermann-Josef-Krankenhaus heiße Spezialisierung und Qualitätssteigerung, sagte Jansen. Die Kooperation mit niedergelassenen Fachärzten ergänze das Angebot des Krankenhauses und rüste es damit für die Zukunft.

(RP)
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