Erkelenz Künstlerischer Dreiklang für Augen und Ohren

Erkelenz · "Kaleidoskop der Sinne" in der Leonhardskapelle: Musik und Texte im Dialog mit Bildern und Skulpturen.

 Manfred Michael Bohn trug einen imaginären Dialog zu "Köpfe im Nebel der Nacht" vor.

Manfred Michael Bohn trug einen imaginären Dialog zu "Köpfe im Nebel der Nacht" vor.

Foto: JÜRGEN LAASER

Der Kunstförderkreis "Pro Arte" hatte beim sechsten "Kaleidoskop der Sinne" in der Leonhardskapelle erneut zwölf regionale Künstler ausgewählt, deren acht Bilder und vier Skulpturen Ausgangspunkte für weiterführende Betrachtungen durch Musik und Literatur darstellten. Mal direkt auf das Werk bezogen, mal inspiriert für weitgehend eigene musikalische und gedankliche Konstrukte. So bot das kulturelle Ereignis eine stete Abfolge unterschiedlicher Blickweisen auf individuell definierte Themen und Motive, mit diversen künstlerischen Mitteln transportiert.

Froh darüber, durch die Stadt Erkelenz in der Örtlichkeit untergekommen zu sein, äußerte sich "Pro Arte"-Vorsitzender Willi Arlt und dankte der Sparkassen-Kunst-Stiftung für Unterstützung. Moderator Frank Rimbach zog einen thematischen Bezug zu Kaleidoskopbildern aus Jugendzeiten heran. An diesem Abend würden Licht und Farbe, Musik und Literatur hinzugefügt, sagte er. Eine Veranstaltung, bei der die Sinne verzaubert und der Geist befreit werden und die Gelegenheit zu universeller Erkenntnis birgt. In wechselndes Licht getaucht, bildeten Aufnahmen von Bildern und Skulpturen auf Großleinwand die Bezugspunkte für Akteure und Besucher. Im Original waren sie im großen Raum, im Treppenaufgang und mit zweiten Bildern der Künstler im unteren Raum ausgestellt. Ein zusätzlicher Anreiz war so gegeben, sie auch von nahem zu betrachten.

Zu einem Bild von Peter Hyden beispielsweise spielte Timo Kerkhoff das Musikstück "Streets of Philadelphia" von der Bühne aus ein. Manfred Bohn präsentierte im Anschluss einen imaginären Dialog der "Köpfe im Nebel der Nacht", die in dunkelgrauen Farben gehalten und mit orange-roten kleineren Flächen belegt waren. Die bewegten Formen zwischen unruhigen Flächen, die Alfred Reuters angelegt hatte, rissen Christoph Leisten zu Überlegungen über Bezüge zum Künstler Marc Chagall oder zur Art brut hin - der Chagall'sche Engel könnte etwa durch eine gelb gefärbte Erde über einem Schlund ersetzt worden sein. Beate Theißen ließ zuvor passend eine Klavierkomposition hören.

Eine Gestalt mit scheinbar drei Köpfen von Stefan Tiersch zog Ausführungen zu eigenen durch Vernunft und Unvernunft getroffenen Entscheidungen von Hichame Bensaid nach sich. Oder es interpretierte das Duo EigenArts musikalisch-literarisch eine Skulptur von Alfred Mevissen, geprägt vom Zwiespalt einer werdenden Mutter.

(cole)
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