Kreis Heinsberg Kritik am Jugendamt „unlauter“

Kreis Heinsberg · Der Beschluss des Geilenkirchener Stadtrates, dem Kreisjugendamt zum 1. Januar 2008 den Rücken zu kehren, hat bei den Fraktionen des Kreistages für Irritationen gesorgt. Die Geilenkirchener möchten – wie Erkelenz, Hückelhoven und Heinsberg – ein eigenes städtisches Jugendamt.

„Um sich greifende Unsitte“

Grünen-Sprecherin Maria Meurer sprach von einer „um sich greifenden Unsitte“. In keinem städtischen Jugendamt sei es bislang zu einer erkennbaren Verbesserung der Qualität gekommen. „Es sind wohl eher die Hoffnungen, Kosten zu senken, die die Kommunen dazu verleiten, sich selbstständig zu machen“, sagte Meurer. Eine solche Annahme ist nach Ansicht von SPD-Fraktionschef Franz-Josef Fürkötter indes trügerisch. „Wenn die Stadt Geilenkirchen den vom Kreisjugendamt gesetzten Standard halten will, wird es für sie vermutlich deutlich teurer“, sagte er. Sicherlich sei es das gute Recht der Stadt Geilenkirchen, ein eigenes Jugendamt einzurichten. Wenn man dieses Recht wahrnehmen wolle, solle man dies doch einfach sagen, und nicht versuchen, den Entschluss mit völlig ungerechtfertigter Kritik am Kreisjugendamt zu begründen. „Das ist unlauter und gehört sich nicht“, sagte Fürkötter.

Welche finanziellen Folgen der Schritt der Stadt Geilenkirchen für die im Jugendamtsverbund verbleibenden Kommunen haben wird, ist nach Ansicht der CDU-Kreistagsfraktion noch nicht absehbar. Norbert Reyans strich positiv heraus, dass es dem Kreis Heinsberg gelungen sei, die Jugendamtskosten annähernd stabil zu halten.

Dass die Jugendarbeit unter Federführung des Kreises Heinsberg sehr gut läuft, sie auch auf das Engagement der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter in den Vereinen zurückzuführen. Das jedenfalls ist die Meinung der Liberalen im Kreistag.

(RP)
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