Erkelenz Kreissynode setzt Schwerpunkt auf Flüchtlingsarbeit

Erkelenz · Superintendent Jens Sannig spannte bei der Synode des Evangelischen Kirchenkreises einen Bogen von der Friedenslage in der Welt über die Flüchtlingsfrage bis zur Haushaltskonsolidierung. Auch der Braunkohlentagebau Garzweiler II war Thema der Tagung, die in diesem Jahr in Erkelenz stattfand.

Von der nordrhein-westfälischen Landesregierung wird geplant, den Tagebau zu verkleinern. Nun gelte es, erklärte der Superintendent, die 1400 Einwohner aus Holzweiler, die nicht mehr umgesiedelt werden sollen, zu unterstützen. Er forderte: "Hier müssen Verlässlichkeit an den Tag gelegt, die Rekultivierung in vollem Umfang zugesagt und die Infrastruktur für die verbleibenden Dörfer zurückgewonnen werden."

Die Kreissynode, das Leitungsorgan des Evangelischen Kirchenkreises Jülich, tagte am Samstag in Erkelenz. Der Kirchenkreis ist ein Zusammenschluss von 19 Gemeinden aus den Kreisen Aachen, Düren und Heinsberg. Im Mittelpunkt standen der Bericht des Superintendenten, dem Verantwortlichen für die Leitung des Kirchenkreises, und die Beratung über den Haushalt 2015.

Superintendent Sannig gab in seinem Bericht auch einen Ausblick in die Zukunft. Diese stellt den Kirchenkreis vor neue Aufgaben. Aufgrund von Pensionierungen fehlen dem Kirchenkreis in Zukunft Pfarrer. "Jenseits von Gemeindegrößen und finanzieller Tragfähigkeit der eigenen Möglichkeiten werden wir dabei eine solidarische Auskömmlichkeit aller Gemeinden finden müssen", gab der Superintendent eine Zukunftsrichtung vor. Für dieses Thema wurde eine Arbeitsgruppe des Kirchenkreises eingesetzt.

Gerade in der aktuellen weltpolitischen Lage mit vielen Krisen, wie in der Ukraine oder der IS-Problematik, sei es für die Kirche wichtig, Stellung zu beziehen. Sannig plädierte für eine Haltung gegen Gewalt und für friedliche Konfliktlösungen. "Die Parole der Auferstehung Jesu, des lebendigen Gottes an alles Leben heißt: Frieden!" Diese Haltung wurde von der Synode angenommen. Insbesondere in der Flüchtlingsfrage gelte es, mehr zu investieren und eine Willkommenskultur zu schaffen. Momentan beschäftigt die evangelische Kirche in der Region zwei 30-Stunden-Teilzeitkräfte in der Beratungsarbeit. Ziel sei es, diese Arbeit auf eine Vollzeit- und eine Teilzeitstelle auszubauen. Auch Flüchtlingsunterkünfte sollen geschaffen werden. Dies schlägt sich im Haushaltsplan des Kirchenkreises für 2015 nieder. Dort erweist sich die Flüchtlingsarbeit als einer der Arbeitsschwerpunkte. Insgesamt beschloss die Synode für den Kirchenkreis Jülich Einnahmen und Ausgaben von circa 9,5 Millionen Euro. Neben der Flüchtlingsarbeit wird aus diesen Mitteln beispielsweise Jugendarbeit sowie Religionsunterricht an Schulen finanziert. Zum Teil refinanzieren sich die einzelnen Arbeitsbereiche selbst. So werde der Religionsunterricht vom Land mitfinanziert.

Personell hat die Kreissynode einen Neuzugang zu verzeichnen. Rudi Grübl aus Geilenkirchen wurde stellvertretendes Mitglied.

(anek)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort