Initiative im Kreis Heinsberg VHS fördert junge Geflüchtete

Erkelenzer Land · Die Kurse sollen vor allem den Menschen bei der Integration helfen, die bisher leer ausgegangen sind: Geduldete und Gestattete. Sie sollen damit bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhalten.

 Der Kreis will künftig noch mehr Flüchtlingen bei der Integration helfen (Symbolfoto).

Der Kreis will künftig noch mehr Flüchtlingen bei der Integration helfen (Symbolfoto).

Foto: DRK Kreis Heinsberg

(RP)  Auch im Erkelenzer Land gibt es eine große Zahl an jungen Geflüchteten, die in den Städten und Gemeinden nur geduldet oder gestattet sind. Diese Menschen profitieren so gut wie gar nicht von bestehenden Angeboten der Arbeitsförderung oder von Integrationskursen. Gemeinsam wollen Volkshochschule (VHS) und der Kreis Heinsberg diesen Menschen nun mit Fördermaßnahmen helfen.

Hintergrund ist die Initiative „Durchstarten in Ausbildung und Arbeit“, die die Landesregierung Nordrhein-Westfalens ins Leben gerufen hat. Mit Hilfe von speziellen Förderangeboten soll die Zielgruppe der Geduldeten und Gestatteten im Alter zwischen 18 und 27 Jahren bei ihrem Weg in Ausbildung und Arbeit unterstützt werden. „Die Situation dieser jungen Menschen ist von einer ständigen existenziellen Unsicherheit geprägt, die psychisch sehr belastend ist“, teilt der Kreis mit. „Deutschkenntnisse und Qualifikationen reichen in fast allen Fällen nicht aus, um mehr als einfachste Aushilfstätigkeiten zu bekommen.“ Der Kreis Heinsberg beteiligt sich unter Federführung des Kommunalen Integrationszentrums an der Landesinitiative und hat in diesem Rahmen eine Geschäftsführende Stelle eingerichtet, die die Projektkoordination innehat.

Die Volkshochschule hat nun erste Maßnahmen gestartet, um das Potenzial dieser jungen Menschen zu fördern, damit sich diese auf dem Arbeitsmarkt integrieren und ausgeprägter am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. In den vergangenen zwei Wochen sind bereits zwei Lehrgänge gestartet, in denen das Deutschlernen mit der Förderung von Schlüsselkompetenzen und Grundbildung kombiniert wird. Es finden auch erste berufs- oder ausbildungsbegleitende Qualifizierungen und Sprachförderungen in Absprache mit den Betrieben statt, um noch fehlende Qualifikationen nachholen zu können.

Die Zuweisung der Teilnehmenden erfolgt durch Teilhabemanagerinnen des Kommunalen Integrationszentrums und des Deutschen Roten Kreuzes, die im Rahmen der Landesinitiative eingestellt wurden. Eine begleitende sozialpädagogische Betreuung erfolgt im Bedarfsfall durch Coaches der Volkshochschule. Das Ziel der engen Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten ist, die Lebens- und Arbeitssituation der jungen Geflüchteten grundlegend zu verbessern.

VHS-Leiter Ingo Rümke ist überzeugt: „Die Volkshochschule hat jetzt endlich die Möglichkeit, auch diesen jungen Menschen, die zumeist auch hoch motiviert sind, die Chance zu geben, sich intensiv individuell weiterzubilden und weiterzuentwickeln. Dadurch können sie sich besser in die Gesellschaft integrieren und eine gesicherte wirtschaftliche Existenz aufbauen. Das kann eine win-win-Situation für alle ergeben.“

Weitere Informationen zur Landesinitiative: www.integrationsportal-kreis-heinsberg.de

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