Unter den drei Anschlussvarianten habe der Lückenschluss von Linnich nach Baal das größte Potenzial, berichtete Kai Pachan von der Gutachtergesellschaft BVS Rödel & Pachan. Sie biete einen guten Anschluss in Richtung Mönchengladbach und Düsseldorf. Der fehle derzeit. Laut seinen Berechnungen bietet die Strecke ein Fahrgastpotenzial von werktags rund 1700 sowie samstags und sonntags gemeinsam von 1500 bis 1700 Fahrgästen — halbstündige Fahrzeiten zu den Hauptverkehrszeiten vorausgesetzt. Profitieren würden von der Verbindung vor allem Bürger aus dem Kreis Düren, dessen Verwaltung das Gutachten mit dem Nahverkehr Rheinland und dem Kreis in Auftrag gegeben hat. Ziel müsse sein, in die Gesamtverkehrsplanung des Landes NRW mit hoher Priorität aufgenommen zu werden, sagte Dezernent Josef Nießen. Der Weg bis dahin ist weit.

Zentrales Element ist das Ergebnis des zweiten Teils des Gutachtens, das die Verwaltung nun in Auftrag gibt. Hier werden die Wirtschaftlichkeit und der Aufwand bei der Infrastruktur untersucht. Positiv könnte sich hier eine Initiative der Kreisverwaltung auswirken. Nachdem das Eisenbahnbundesamt die Entwidmung der alten Trasse Baal-Ratheim abgelehnt hatte, haben sich Kreis- und Stadtvertreter getroffen. Es sei möglich, dass eine Reaktivierung der Trasse den Kosten-Nutzung-Faktor des Lückenschlusses verbessern könne. "Alte Untersuchungen machen da Hoffnung", so Nießen. Mit Einverständnis der Stadt wird dieser Abschnitt in die Wirtschaftlichkeitsprüfung der Gutachter einbezogen. Die Bürgerinitiative Ratheimer Bahn begrüßte den Schritt: Die Chance auf Reaktivierung der Strecke sei so gestiegen.