Kreis Heinsberg steht regionweit gut da Langzeitarbeitslosigkeit hat sich halbiert

Kreis Heinsberg · Innerhalb von zehn Jahren ist die Anzahl der Menschen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind, im Kreis Heinsberg um fast 50 Prozent zurückgegangen. In den vergangenen zwölf Monaten wechselten 544 Personen in den ersten Arbeitsmarkt.

  Von den jobsuchenden Langzeitarbeitslosen im Kreis Heinsberg haben 1700 mindestens einen Hauptschulabschluss, 860 eine betriebliche Ausbildung oder einen akademischen Grad.

Von den jobsuchenden Langzeitarbeitslosen im Kreis Heinsberg haben 1700 mindestens einen Hauptschulabschluss, 860 eine betriebliche Ausbildung oder einen akademischen Grad.

Foto: Bretz Andreas/Bretz, Andreas (abr)

Innerhalb der vergangenen zehn Jahre hat sich die Anzahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Heinsberg nahezu halbiert. Als eine bemerkenswerte Entwicklung und einen großen Erfolg von Arbeitsagentur und Jobcenter Kreis Heinsberg bewertet das Klaus K. Jeske, Pressesprecher der Arbeitsagentur für Aachen, Düren und Heinsberg, und weist darauf hin, dass das Jobcenter knapp 85 Prozent dieser Menschen betreut. Die Langzeitarbeitslosigkeit ist außerdem stärker zurückgegangen als die Anzahl der Arbeitssuchenden insgesamt.

Die Gesamtzahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk ist im Dezember auf 35.344 Personen zurückgegangen. Das waren 3214 Menschen weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 6,1 Prozent. Im Kreis Heinsberg wurden im Dezember 6716 Arbeitslose registriert, was im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang von 578 Personen entspricht. Die regionale Arbeitslosenquote liegt bei 5,0 Prozent.

„Dieses gute Ergebnis wird begleitet durch eine überdurchschnittlich starke Verringerung der Arbeitslosigkeit bei Langzeitarbeitslosen. Mit knapp 14.350 Personen liegt die Zahl der von Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Menschen im gesamten Agenturbezirk zum Jahresende um mehr als 1800 Personen unter der Zahl vom Dezember 2017“, berichtet Doris Schillings aus der Geschäftsführung der Aachener Arbeitsagentur, im aktuellen Arbeitsmarktbericht. Dies entspricht einem Rückgang um 11,6 Prozent.

Im Kreis Heinsberg ist ein Rückgang um 10,9 Prozent registriert worden, schildert Klaus K. Jeske. Blickt er auf die vergangenen zehn Jahre zurück, hat sich die Lage für Langzeitarbeitslose sogar noch deutlicher verbessert: „2008 hatte es im Kreis Heinsberg im Monatsdurchschnitt 4440 Langzeitarbeitslose gegeben – 2018 sind es nur noch 2275 gewesen.“

Während sich diese Zahl nahezu halbiert hat, reduzierte sich die Gesamtzahl der Arbeitslosen hingegen nur um ein knappes Drittel. „Man kann sagen, dass Langzeitarbeitslose von der guten Entwicklung am Arbeitsmarkt profitieren und dass Arbeitgeber dieses Potenzial nutzen.“ Beispielsweise seien im Kreis Heinsberg in den zurückliegenden zwölf Monaten 544 Langzeitarbeitslose vom ersten Arbeitsmarkt aufgenommen worden. Weil aber immer noch jeder dritte Arbeitslose zwischen Übach-Palenberg und Wegberg länger als ein Jahr ohne Job ist (regionweit sind es sogar fast 40 Prozent), kündigt die Arbeitsagentur an, 2019 noch einmal verstärkt in deren Qualifizierung investieren zu wollen.

Dass dort Potenziale stecken, erklärt Pressesprecher Jeske anhand von Zahlen: 1700 der Langzeitarbeitslosen im Kreis Heinsberg haben mindestens einen Hauptschulabschluss, 860 von ihnen verfügen über eine betriebliche Ausbildung oder einen akademischen Grad. „Früher war es mal so, dass Langzeitarbeitslosigkeit, die weiterhin mit dem Lebensalter steigt, ein Thema aufgrund fehlender Schul- und Berufsabschlüssen gewesen ist – heute aber kann sie jeden treffen, zum Beispiel wenn die Firma aufgeben muss und man ein Jahr lang nichts neues findet.“

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