Erkelenz Köpfe voller Schülerwünsche

Erkelenz · Pestalozzischule und Cornelius-Burgh-Gymnasium feierten den Schuljahresabschluss eines schönen Patenschaftsprojektes. "Miteinander (er)leben" verbindet Hausaufgabenhilfe und kreative Aktionen.

 Schüler der Pestalozzischule und "Patinnen" vom Cornelius-Burgh-Gymnasium diskutieren über die großen "Wunsch"-Köpfe, die alle Teilnehmer des Projekts hergestellt haben, um zu zeigen, was ihnen wichtig ist; von links die Projektkoordinatorinnen Elisabeth Verboket, Leiterin der OGS der Pestalozzischule, und die Schulsozialarbeiterinnen Barbara Hermanns (Pestalozzi) und Nicole Lennartz (Burgh-Gymnasium).

Schüler der Pestalozzischule und "Patinnen" vom Cornelius-Burgh-Gymnasium diskutieren über die großen "Wunsch"-Köpfe, die alle Teilnehmer des Projekts hergestellt haben, um zu zeigen, was ihnen wichtig ist; von links die Projektkoordinatorinnen Elisabeth Verboket, Leiterin der OGS der Pestalozzischule, und die Schulsozialarbeiterinnen Barbara Hermanns (Pestalozzi) und Nicole Lennartz (Burgh-Gymnasium).

Foto: JÜRGEN LAASER

Eine Wand voller bunt gefüllter Köpfe — bunt gefüllt mit Ideen, Wünschen und Bildern von dem, was den Kindern und Jugendlichen wichtig ist — sahen die Besucher jetzt in der Aula der Pestalozzischule. Ausgestellt war das Resultat des gemeinsamen Patenprojekts "Miteinander (er)leben" von Jugendlichen der Pädagogikkurse des Cornelius-Burg-Gymnaiums (CBG) mit Jungen und Mädchen des Offenen Ganztags (OGS) der Pestalozzischule.

Die Idee: Im Sinne des Inklusionsgedankens sollen Gymnasiasten und Förderschüler miteinander lernen, Sport treiben und im kreativen Arbeiten einander näherkommen. Förderschüler im Alter von sechs bis 14 Jahren fanden durch "Paten" des CBG Unterstützung bei den Hausaufgaben, und ebenso lernten die Gymnasiasten Verantwortung zu übernehmen und Beziehungen zu Förderschülern und -schülerinnen zu pflegen — auf gleicher Augenhöhe — was keineswegs selbstverständlich ist. Denn: "Viele Kinder empfinden es als Makel, an einer Förderschule zu sein und schämen sich, Kontakte zu Gymnasiasten aufzubauen", sagt OGS-Leiterin Elisabeth Verboket, die gemeinsam mit den Schulsozialarbeiterinnen Barbara Hermanns (Pestalozzi) und Nicole Lennartz (CBG) das Konzept für das Patenprojekt entwickelt und betreut hat.

Seit den Herbstferien trafen sich die Schüler(innen) wenigstens einmal pro Woche — individuell mit ihren Paten oder in zwei Arbeitsgruppen für Kunst und Tanz (Betreuung Karola Zeitner). Die CBG-Schüler opferten ihre Freizeit. Und das offenbar gern, wie die beiden Patinnen Paula Meyersieck und Jennifer Smetek (beide 15 Jahre) im RP-Gespräch betonten.

Immerhin 17 CBG-Leute und 20 Pestalozzi-Kinder machten freiwillige mit und feierten jetzt den Abschluss mit der Übergabe der "Kopf-Urkunden" — Kopien der kreativen Arbeiten zum Mit-nach-Hause-Nehmen für alle Beteiligten. Viel Beifall bekam die Tanzgruppe für ihre Choreografie.

Nicht bereut hat Paula ihre Teilnahme. "Ich habe vier Geschwister, und es macht mir einfach Spaß, mit Kindern aktiv zu sein und dadurch vieles mal aus einer anderen Perspektive zu sehen", sagt sie. Und Jennifer war schon als Babysitter ganz begeistert vom Umgang mit Kindern, jetzt bot sich ihr die Chance, mit älteren Kindern etwas zu tun. "Ich freue mich drauf weiterzumachen", sagt sie.

Dass das Projekt auch bei den Pestalozzischülern gut angekommen ist, hat Sozialarbeiterin Barbara Hermanns gespürt: "Die Kinder haben ihre Paten immer regelrecht erwartet."

Dass die Zusammenarbeit weitergeht, davon ist Schulleiterin Marianne Schardt überzeugt. Schließlich gehört ein solcher Austausch seit geraumer Zeit schon zum Programm der Pestolozzischule, angestoßen seinerzeit durch eine Zusammenarbeit der Schule mit dem Erkelenzer Kinderschutzbund.

(RP)
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