Erkelenz Knatsch um Karnevalszug beigelegt

Erkelenz · Acht Gruppen machten bei Facebook mobil – nun gibt es einen neuen Zugweg.

Acht Gruppen machten bei Facebook mobil — nun gibt es einen neuen Zugweg.

Herumgesprochen hatte es sich wie ein Lauffeuer. Vor allem im sozialen Netzwerk Facebook fand der Protest großen Anklang. Das Thema: der Karneval in Granterath, hier vor allem der traditionelle Zug am Karnevalssamstag.

Dass dieser Zug, einer der größten in der Region, bei Zugteilnehmern und Zugbesuchern beliebt ist, steht dabei außer Frage. Doch kürzlich ist das passiert: Die Zugveranstalter hatten acht Gruppen die Teilnahme am Zug verweigert. In der Hauptsache soll es dabei um die grundsätzliche Länge des Zuges gegangen sein — irgendwann ist eben auch in Granterath kein Platz mehr. Daraufhin bildete sich bei Facebook eine Gemeinschaft mit rasanter Resonanz. Deren Ziel: Protest gegen die Ausbootung, wie es hieß. Zu den Wortführern gehört auch Marc Geneschen, der seit zehn Jahren mit der Gruppe "Katzem.de" am Granterather Zug teilnimmt. "Dass hier Platzprobleme angeführt werden, ist für uns nicht akzeptabel", sagt er. "Wir haben mehrere tausend Euro in die Organisation gesteckt. Wir haben die Technik, den Traktor, den Fahrer und viele weitere Dinge gemietet." Fakt ist, dass diese Gruppe am Freitag in Obspringen mitzieht, dazu kommen weitere Züge in Erkelenz, Niederkrüchten, Katzem und Baal.

Einen Fehler räumt die Vereinsgemeinschaft ein: "Eine Anmeldung konnte bis 15. Februar erfolgen. Das war sicherlich zu spät. Zudem war es unglücklich, den Gruppen kurzfristig abgesagt zu haben", erklärt Karl Mones, der sich seit 37 Jahren um das Granterather Karnevalsgeschehen kümmert. Mones und sein Team haben schnell gehandelt, Gespräche mit dem Ordnungsamt und auch mit den Gruppen geführt. "Die haben wir am Mittwochabend an einen Tisch geholt", so Mones. Das Problem ist so gelöst worden: Nach 35 Jahren wird es einen geänderten Zugweg geben, damit die betroffenen Gruppen mitlaufen können. "Wir nehmen dafür in Kauf, dass sich der Zug um etwa eine dreiviertel Stunde verkürzen wird", betont Mones, der die Aktivitäten in Facebook kritisiert: "Ich mache Karneval, weil es Spaß macht. Aber das war kein Spaß mehr, weil auch unsere Leute bedroht worden sind."

Das Gespräch am Mittwoch bewertet Mones positiv: "Nur eine Gruppe hat nicht auf das Gesprächsangebot reagiert, ansonsten hatte die Mehrheit Verständnis." Eine Einigung ist also erzielt — mit der Vorgabe, die Aktivitäten bei Facebook unverzüglich zu löschen und sich über die Themen Musik und Alkoholkonsum Gedanken zu machen. Mones: "Klar muss allen sein, dass den Anweisungen des Veranstalters Folge geleistet werden muss." Man darf also gespannt sein. Die Zugleitung kündigt Lautstärkemessungen an. Der neue Zugweg: Aufstellung an der Mehrzweckhalle, jedoch zieht der Zug in die umgekehrte Richtung Im End, Zum neuen Weg, Hinter den Hecken, Ringstraße, Birker Weg, Hinter den Hecken, Auf der Heide, In Granterath.

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