Kita-Plan Erkelenz braucht mehr Betreuungsplätze

Erkelenz · Viele Kitas sind überbelegt, der Bedarf wächst weiter. Das geht aus der Bedarfsplanung für 2022/23 hervor. Neubauten sollen in Erkelenz für Entspannung sorgen.

 Ein Blick in die Kita Golkrath. Der Bedarf an Betreuungsplätzen ist groß, Neubauten können Abhilfe schaffen.

Ein Blick in die Kita Golkrath. Der Bedarf an Betreuungsplätzen ist groß, Neubauten können Abhilfe schaffen.

Foto: Ruth Klapproth

Auch in Erkelenz steigt der Bedarf an Kita-Plätzen von Jahr zu Jahr und sorgt für immer größere finanzielle Belastungen. Mit der Fortschreibung des Bedarfsplans zur Kindertagesbetreuung und -pflege für das Jahr 2022/23 hat die Stadt nun festgelegt, wie viele Plätze ab dem Sommer benötigt werden. Im Stadtgebiet wird es demnach im kommenden Kindergartenjahr insgesamt 1845 Plätze in den Kitas und der Tagespflege geben. Davon entfallen 469 Plätze auf Kinder unter drei Jahren.

„So konnte allen Kindern über drei Jahren ein Betreuungsplatz angeboten werden“, teilt die Stadt mit. Bei den jüngeren Kindern liegt die Quote bei knapp 44 Prozent, die Nachfrage ist mit rund 50 Prozent etwas höher, was künftig noch mehr berücksichtigt werden soll.

Um dem wachsenden Bedarf an Betreuungsangeboten für Kinder gerecht zu werden, ist die Schaffung weiterer Plätze geplant. In Immerath, Lövenich, Kückhoven, Gerderath, Granterath-Hetzerath und im Oerather Mühlenfeld sind Neu-, An- und Umbauten geplant oder bereits in der Umsetzung. Außerdem ist ein Konzept zur Erhöhung der Plätze in der Kindertagespflege in Arbeit, dies ist insbesondere für jüngere Kinder interessant.

Insbesondere wegen des steigenden Betreuungsbedarfs für sehr junge Kinder unter drei Jahren würde die Stadt den Bedarf ohne die vielen Neubauten nicht mehr decken können. Dementsprechend viel Geld steckt die Stadt in die Jugendhilfe: Im aktuellen Haushalt rechnet die Kommune in diesem Bereich mit Ausgaben in Höhe von 29,4 Millionen Euro und Einnahmen in Höhe von 14,2 Millionen Euro, was einem Minus von 15,2 Millionen Euro entspricht. Rund ein Viertel aller im Haushalt 2022 geplanten Ausgaben entfallen demnach auf die Jugendhilfe. Viele Kitas sind bereits überbelegt.

Laut Konzept  besteht vor allem in Schwanenberg weiter ein hoher Bedarf, auch wenn die „massive Überbelegung“ durch eine neue vierte Gruppe teilweise abgebaut werden konnte. Dennoch liege die Versorgungsquote der U3-Kinder hier nur bei knapp 30 Prozent und damit unter dem Soll. In Gerderath, Golkrath und Granterath/Hetzerath bestehe ein ähnlich hoher Bedarf.

Für die Innenstadt soll die Fertigstellung der Kita im Oerather Mühlenfeld, in der 100 Kinder in fünf Gruppen Platz finden sollen, für eine Entspannung der Situation sorgen. Dort könnten interimsweise auch Kinder aus der Kita Bauxhof unterkommen.

Verbessern soll sich auch die Qualifikation der Betreuerinnen und Betreuer: Nach dem Kinderbildungsgesetz (genannt KiBiz) sind für die Mitarbeitenden in diesem Jahr umfangreiche Qualifizierungsmaßnahmen geplant.

Insgesamt gibt es im Stadtgebiet derzeit 27 Kitas: Zwölf in der Innenstadt, sieben in den westlichen Dörfern und acht in den östlichen.

(RP)
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