Große Freude in Erkelenz Kinderhospiz erhält 11.111,11 Euro

Erkelenz · Die Dorfgemeinschaft Matzerath ist „überwältigt“ von der großen Spendenbereitschaft – und das, obwohl es wegen der Corona-Pandemie gar keinen Martinsmarkt gab.

 Die Dorfgemeinschaft überreichte an der St. Josef Kapelle in Matzerath symbolisch das Geld für den Kinder- und Jugendhospizverein.

Die Dorfgemeinschaft überreichte an der St. Josef Kapelle in Matzerath symbolisch das Geld für den Kinder- und Jugendhospizverein.

Foto: Dorfgemeinschaft Matzerath

Den beliebten Martinsmarkt nutzten die Matzerather in den vergangenen Jahren auch gerne dazu, Geld für den Kinder- und Jugendhospizverein Aachen-Kreis Heinsberg zu spenden. Mehr als 130.000 Euro sind so in 16 Jahren bereits zusammengekommen.

In diesem Jahr fiel der Martinsmarkt Corona-bedingt aus – das Spenden hat sich die Dorfgemeinschaft aber trotzdem nicht nehmen lassen. Dutzende Male wurde der Spendenaufruf bei Facebook geteilt, am Ende kam die stolze Summe von 11.111,11 Euro heraus, mit der die Initiatoren nach eigener Aussage „nie im Leben“ gerechnet hätten.

„Das ist einfach Wahnsinn, dafür, dass es nicht mal einen Markt gab“, sagt Nicolai Moll von der Dorfgemeinschaft. Für die Matzerather sei klar gewesen, dass das Spenden für den Hospizverein in diesem Jahr wichtiger als je zuvor sei: „Wir reden hier von todkranken Kindern, die wissen, dass sie nicht mehr lange zu leben haben und sich durch die Corona-Krise sicher noch einsamer fühlen. Die kann man doch nicht einfach links liegen lassen. Wir versuchen, diesen Kindern zumindest noch einen letzten großen Wunsch zu erfüllen und ihnen zu helfen, so gut es geht.“ Zudem seien gemeinnützige Organisationen in diesem Jahr besonders unter Druck geraten, wie Moll erklärte: „Ein Kinderhospiz lebt von Spenden. Und da in diesem Jahr viele Galas und Veranstaltungen ausgefallen sind, gab es auch weniger Gelegenheiten zum Spenden, da ist viel weggebrochen.“

Wären durch die Aufrufe 3000 Euro zusammengekommen, wären Moll und seine Mitstreiter auch schon zufrieden gewesen. Mit dieser Welle der Solidarität habe er nicht gerechnet: „Wir hatten regelmäßig Gänsehautmomente, als wir auf das Spendenkonto geschaut haben.“ Etwa als die Fußballmannschaften vom SV Golkrath und SV Niersquelle Kuckum zusammen 1400 Euro gaben. Sogar die Bundesligisten 1. FC Köln, Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund schalteten sich ein, schickten den Matzerathern signierte Trikots und Fanartikel zum Versteigern.

Große Beträge kamen auch von Gartenbau Bündgen, dem Erkelenzer Café Glücklich und der Arztpraxis Perreau. Auch zahlreiche Politiker und für die Dorfgemeinschaft „wildfremde Menschen“ hätten sich beteiligt. „Dass die Menschen in Zeiten von Corona, wo gefühlt jeder zuerst sich selbst schützen muss, so viel Herz zeigen und spenden, das hat uns total überwältigt“, sagt Nicolai Moll.

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