Wir werden Waldmeister Kein komischer Kauz
Wir werden Waldmeister · Nach den Bäumen des Waldes wollen wir uns in den nächsten Folgen mit den Bewohnern befassen. Zuerst sind die Vögel dran. Wie der Waldkauz, der zu den verbreitetsten Eulenvögeln gehört und vor allem in der Nacht aktiv ist.
Wir werden Waldmeister: Der Waldkauz
Wenn es im Film oder im Fernsehen gruselig werden soll, kommt sein großer Auftritt: "Huhuhu Huhuhu!", klingt es dann schaurig aus dem dunklen Wald, wenn der helle Mond durch die schwarzen Wolken scheint. Jeder kennt den Schauer, der dann prickelnd über den Rücken läuft . . . Wer am Waldrand wohnt, der hat den "Huhuhu"-Ruf des Waldkauzes bestimmt schon einmal gehört.
Abends, wenn's dunkel wird, aber auch schon in der Dämmerung, wird der Kauz aktiv. Wer ihn schon mal kurz vor dem Einschlafen gehört hat, weiß auch, dass dem "Huhuhu!" kurz darauf ein schrilles "Kuwitt, Kuwitt!" folgt. Früher hatten die Menschen vor diesem Ruf richtig Angst. Sie hörten darin den Tod, der sie Abends mit diesem Kauz-Ruf, den sie als "Komm mit! Komm mit!" verstanden, zu sich rief. In Südeuropa wurde der kleine Eulenvogel dagegen stets als Freund betrachtet. Er gilt als intelligent — nicht umsonst ist ja auch ein Eulenvogel der stete Begleiter der griechischen Göttin der Künste und Wissenschaften, Athene. Oft sieht man bei Statuen einen Kauz neben der Göttin sitzen.
Bis zu 38 Zentimeter groß
Im April und Mai schreit der Kauz besonders viel. Dann ist Paarungszeit. Er jagt Ratten und Mäuse, erwischt aber auch Fledermäuse, Lurche und Insekten und wohnt in Bruthöhlen. Der gefiederte Waldbewohner ist bis zu 38 Zentimeter groß und hat eine Flügelspannweite von bis zu 94 Zentimetern. Trotz seiner relativen Größe ist er ein flinker Nachtjäger, der geschickt die Bäume umkurvt oder wippend auf einem Ast sitzt und nach Beute Ausschau hält. Der Kauz bleibt auch im Winter am Niederrhein in den heimischen Wäldern. In der freien Natur werden Waldkäuze 18 Jahre alt. Sie können sich gut an ihre Umwelt anpassen. Darum gehören Waldkäuze nicht zu den gefährdeten Waldbewohnern.
