Kreis Heinsberg Kaum einer will Geld zurück

Kreis Heinsberg · Zu klein, zu groß, die falsche Farbe – So manches Geschenk wandert nach den Festtagen wieder zurück in den Laden, um gegen ein anderes umgetauscht zu werden. So geht das Weihnachtsgeschäft weiter.

In der Regel endet mit dem 24. Dezember die Konsuminvasion in so manchem Geschäft. Doch wie geht es nach den Feiertagen weiter, wenn der vorweihnachtliche Kaufrausch verflogen ist? „Die Zeit vor Weihnachten ist sicherlich der Höhepunkt unseres Geschäftsjahres“, sagt Alfred Schillings, Inhaber des Buch- und Spielwarenhandels „Fitzcairn“ in Wegberg. Gemessen an den Umsätzen davor ginge der Betrieb danach rapide zurück. Dennoch herrscht gerade in den wenigen Tagen bis Neujahr nicht unbedingt Flaute in den örtlichen Einzelhandelsgeschäften.

Jetzt in Ruhe aussuchen

„Bei uns geht der positive Trend noch weiter“, hat Andrea Zimmermann, Geschäftsführerin des Erkelenzer Spielwarenhandels „Puppen Jansen“ festgestellt. Dafür sorgen vor allem die vielen Gutscheine, aber auch das eine oder andere Geldpräsent, das an Weihnachten den Besitzer wechselt. „Oft werden davon Ergänzungen zu bereits verschenkten Produkten gekauft wie etwa Videospiele für die neue Spielekonsole“, sagt Zimmermann.

Gutscheine einzulösen ist einige hundert Meter weiter, im Kaufhaus Martini, ein ebenso häufiger Grund für Kundenbesuch. „Während vor Weihnachten Einzelpersonen hektisch nach Geschenken suchen, kommt jetzt vermehrt die ganze Familie, um sich in Ruhe etwas Passendes auszusuchen“, fasst Sylke Görtz, Geschäftsführerin des Erkelenzer Kaufhauses, zusammen. Die entspannte Atmosphäre nach Weihnachten sei dafür ideal. Unzufriedene Kunden gäbe es selten. Das spiegelt sich auch in der zurückgehenden Zahl an Umtauschen wider, die Sylke Görtz für dieses Jahr festgestellt hat. Wenn doch etwas umgetauscht wird, werde zu 90 Prozent oft nur Ware in einer anderen Größe oder Farbe gewünscht. „Ihr Geld zurück haben, weil ihnen das Geschenk überhaupt nicht gefällt, wollen die wenigsten“, sagt Goertz.

Dabei handelt es sich offenbar um einen Trend, der auch Karin Philipps, Filialleiterin des dm-Marktes in Wegberg, nicht unbekannt ist: „Wir konnten beobachten, dass die Zahl der Reklamationen oder Umtausche zurück gegangen ist.“ Das läge zum einen daran, dass die Kunden vielfach nicht mehr nach dem Motto, Hauptsache etwas in der Hand haben, kaufen. Vielmehr wird vorab lange überlegt und dann gezielt ausgewählt. Wer bei der Geschenkewahl dennoch unsicher bleibt, weicht auf einen Gutschein aus, wodurch die Zahl der Umtausche noch mal sinkt, wie Irmgard Wild, Inhaberin der gleichnamigen Buchhandlungen in Erkelenz und Hückelhoven weiß: „Ein Gutschein ist neutraler und immer ein Vorteil, denn nach Weihnachten haben viele Leute Urlaub und Zeit, um sich etwas auszusuchen.“

(RP)
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