Erkelenz Kartoffelkönigin im Rheinland unterwegs

Erkelenz · Kerstin Geiser aus Immerath ist die 15. Rheinische Kartoffelkönigin. Das goldgelbe Gemüse hat für sie einen besonderen Stellenwert.

 Kerstin Geiser aus Immerath ist die amtierende Rheinische Kartoffelkönigin.

Kerstin Geiser aus Immerath ist die amtierende Rheinische Kartoffelkönigin.

Foto: JÜRGEN LAASER

Das erste was beim Besuch auf dem Hof der Familie Geiser auffällt, ist die familiäre Atmosphäre. Drei Generationen leben und arbeiten auf dem Hof gemeinsam, so auch die 23-jährige Kerstin Geiser. Neben ihrem Beruf als Industriekauffrau bei einem Netzbetreiber in Heinsberg übt sie noch ein ganz besonderes Amt aus - sie ist nämlich die 15. Rheinische Kartoffelkönigin.

Schon immer hat sie im Familienbetrieb, welcher selbst eigene Kartoffeln anbaut, gerne mitgeholfen. Dadurch hat das goldgelbe Gemüse in ihrem Leben einen besonderen Stellenwert. Im Jahr 2009 hat Kerstin Geiser in einer Landzeitung zum ersten Mal die Wahl zur Kartoffelkönigin mitverfolgt und sich daraufhin selbst beim Rheinischen Landwirtschafts-Verband (RLV) für das Amt beworben. "Ich kann mich durch das Leben und Arbeiten in unserem Familienbetrieb einfach mit dem Kartoffelanbau identifizieren. Für eine Wahl zur Möhrenkönigin hätte ich mich also zum Beispiel nicht beworben" erklärt Geiser. Zunächst erhielt sie keine Rückmeldung, doch im vergangenen Jahr war es soweit: Kerstin Geiser wurde zur 15. Rheinischen Kartoffelkönigin gewählt. "Dieses Amt bietet mir die Chance die Kartoffel im Rheinland zu repräsentieren. Mir macht es Spaß, dabei so viele neue und nette Menschen zu treffen", erzählt Geiser. Sie ist ein sehr offener und kommunikativer Mensch und hat schon viele neue Erfahrungen gesammelt. "Ich erfahre immer wieder neue Dinge, zum Beispiel gibt es viele verschiedene Königinnen im Rheinland - insgesamt sind es 150 Stück. Darunter sind dann auch eine Milchkönigin, eine Weinkönigin und viele mehr", so Geiser.

Als Kartoffelkönigin ist sie viel unterwegs: Auf Erntedankfesten, Wochenmärkten, den Kartoffeltagen, verschiedenen Touren und mehr. Immer dabei sind Scherpe und Krone. "Ein weiteres Highlight wird für mich die ,Grüne Woche' in Berlin zu Beginn des kommenden Jahres sein", berichtet Geiser fröhlich. "Ich war schoneinmal von der Arbeit aus in Berlin und finde es sehr schön dort." Nach ihrer einjährigen Amtszeit wird sie auf jeden Fall Kontakt zu den neu gewonnen Freunden und Bekannten halten und sich weiter auf Events engagieren.

Privat steht demnächst erstmal ein Umzug an: Das Heimatdorf der jungen Königin, Immerath (alt), wird in naher Zukunft für den Braunkohleabbau abgerissen, viele Immerather sind schon weggezogen. "Dadurch, dass im Dorf immer mehr Häuser leerstehen, werden viele Gruppen Jugendlicher angelockt. Die laufen dann nachts durch die Straßen und leuchten mit Taschenlampen in die Fenster. Leider gibt es dann auch viele Einbrüche und Vandalismus, nachts ist hier immer Remmidemmi", so Geiser, "Es gibt zwar eine mobile Security, aber schön ist das nicht." Das Ende des Dorfes bedeutet aber nicht das Ende des Hofes der Familie Geiser: Im neuen Ort, Immerath (neu), wird die Familie den Hof auf jeden Fall weiterführen.

Die Familie und Freunde unterstützen Kerstin Geiser und sind sehr stolz auf sie. In ihrer Freizeit verbringt sie viel Zeit mit ihnen und macht Showtanz in Immerath (neu). Außerdem engagiert sie sich in der Katholischen Landjugendbewegung Erkelenz (KLJB), die unter anderem die Stoppelfeldfete organisiert. Kerstin Geiser schaut insgesamt positiv in die Zukunft und wird alles entspannt auf sich zukommen lassen.

(ALT)
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