Granterather Karl Mones sammelt Geld Der Mann der tausend Ziegen für Burundi

Granterath · Der Granterather Karl Mones hat sich zum Ziel gesetzt, bis Weihnachten 1000 Ziegen zu kaufen – nicht jedoch in der Heimat, sondern in Burundi. Damit soll das Projekt „Ziegen statt Armut“ unterstützt werden. Das ist der aktuelle Stand.

 Karl Mones reiste kürzlich nach Burundi, um das Projekt vor Ort zu unterstützen.

Karl Mones reiste kürzlich nach Burundi, um das Projekt vor Ort zu unterstützen.

Foto: Ruth Klapproth

1000 Ziegen bis Weihnachten, das ist das Ziel von Karl Mones. Knapp 800 Tiere hat er bereits. Dabei geht es dem 71-Jährigen nicht darum, im heimischen Granterath eine eigene Herde und Zucht aufzubauen. Die Ziegen sind Teil des Hilfsprojektes „Ziegen statt Armut“, das Pfarrer Klaus Buyel in Burundi im Rahmen der Arbeit für die Klaus-Buyel-Stiftung aufgebaut hat. Mones hat es übernommen, sich um dieses Projekt zu kümmern und dafür zu sorgen, dass die finanziellen Mittel tatsächlich zum Erwerb von Ziegen gebraucht werden. „Es ist unfassbar, wie arm die Menschen in diesem kleinen Land in Ostafrika sind“, sagt Mones noch ganz unter dem Eindruck einer Reise nach Burundi. In dem Land mit 12,5 Millionen Einwohnern war er drei Wochen lang für die Stiftung unterwegs und hat Herbert Münch getroffen, der im Juli 2020 von Gerderath in die ehemalige Hauptstadt von Burundi, Bujumbura, umgesiedelt ist, um sich dort vor Ort komplett für die Stiftung von Klaus Buyel zu engagieren. Buyel hatte als Priester von 1980 bs 1986 im Bistum Bujumbura gearbeitet und soziale Aufbauarbeit geleistet. Auch nach seiner Rückkehr hat er Hilfstransporte in eines der ärmsten Länder der Welt organisiert und sich nach seiner Versetzung in den Ruhestand 2013 komplett mit seiner Stiftung seinem „heißgeliebten Burundi“ verschrieben.

Mones war sofort Feuer und Flamme für das Projekt „Ziegen statt Armut“ und unterstützt Buyel mit seinen Möglichkeiten. Eine Ziege ist für eine Familie im landwirtschaftlich geprägten Land ein Hauptgewinn. „Mit einer Ziege erwirtschaften alleinerziehende Frauen in Burundi ein eigenes Einkommen, können ihre Felder düngen, die Milch verwerten, eine Zucht beginnen und damit zum Aufschwung des ganzen Dorfes beitragen“, berichtet Mones. Gemeinsam mit Münch hat er im großen Umfeld von Bujumbura auf Empfehlung der Pfarreien hilfsbedürftige Familien und Frauen besucht, die auf Unterstützung angewiesen sind und die durch eine Ziege ihr Leben lebenswerter machen können. Zugleich hat das Projekt eine soziale Komponente, die der Solidarität dient: „Nur das erstgeborene weibliche Zicklein muss an eine andere Familie übergeben werden. Somit steigt auch für sie die Chance auf ein besseres Leben. Die anderen Ziegen können verkauft werden“, erklärt Mones, der in Deutschland unermüdlich auf der Suche nach Untertsützern ist. „ Mit einem für uns nur kleinen Betrag von 30 Euro kann man eine Ziege kaufen und damit eine Familie weitrechend unterstützen.“ Durch die Verpflichtung, das erstgeborene junge Zicklein an eine weitere Familie zu verschenken, entstehe eine Multiplikation und reiße die geleistete Hilfe nicht ab.

Mit den Frauen und Münch hat Mones Ziegenmärkte in Bujumbura und Umgebung aufgesucht und dort die Tiere bezahlt. „Jeder Euro, der gespendet wird, kommt dem Ziegenkauf zugute“, versichert Mones. In einem Land, das in der Korruptionsliste ganz weit oben steht, ist der direkte Draht der beste. Das Einsammeln von Spenden für den Kauf von 200 Ziegen bis Weihnachten hat er sich vorgenommen. Daneben hat er noch ein zweites Projekt im Sinne; ein Projekt, das einmal als Karl-Mones-Projekt in die Stiftung eingehen könnte. Die Idee kam ihm nach einem Besuch eines Krankenhauses in Magara, einer 30.000  Einwohner zählenden Stadt in der Region Bujumbura. Dort besteht zwar schon einen Kooperation mit dem Hermann-Josef-Krankenhaus, die aber nicht ausreicht, um alle Nöte zu beheben. „Eine Untersuchung kostet rund drei Euro, eine Operation 30“, sagt Mones. Die Menschen könnten diese Kosten nicht oder nur teilweise aufbringen oder müssten sogar ihre Ziege, die ihren Lebensunterhalt sichert, verkaufen. Hier will er ansetzen. „Ich will das Projekt ‚Eine Operation für 30 Euro‘ ins Leben rufen.“ Buyel hat bereits grünes Licht gegeben, Münch will in Burundi dafür sorgen, das das Geld auch zweckgebunden in dem von Ordensschwestern geleiteten Krankenhaus verwendet wird.

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