Kreis Heinsberg Junge Mädchen sind glücklicher

Kreis Heinsberg · Junge Mädchen haben im Kreis Heinsberg das beste Lebensgefühl. Das sagt die Statistik. Der Nachsatz klingt weniger erfreulich. Je älter ein Mädchen wird, umso mehr rutscht das gute Empfinden in den Keller. Und wenn es gar eine Förderschule besucht, kann es ganz leicht passieren, dass es sich am anderen Ende der Wohlfühl-Skala wiederfindet.

6400 Schüler befragt

Die rund 6400 Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 und 10, denen der Kreis Heinsberg im Rahmen seiner Jugendstudie einen Fragebogen vorgelegt hatte, haben auch Angaben zur „Einschätzung der eigenen Lebensqualität“ gemacht. Die Auswertung der Antworten ergab, dass 50,5 Prozent der Mädchen in der Klasse 8 ihre Lebensqualität als ausgezeichnet bis mittelmäßig/gut einschätzen. Bis zur Klasse 10 geht der Prozentsatz aber auf 34 zurück. Jungen äußern sich zunächst zwar nicht ganz so euphorisch (49,2 Prozent), sie können das gute Lebensgefühl aber besser konservieren. In der Klasse 10 fühlen sich noch 42,6 Prozent ausgezeichnet bis mittelmäßig/gut.

Die Auswertung nach Schulformen zeigt, dass Schülerinnen von Förderschulen sich mit 34,1 Prozent bedeutend häufiger eine „schlechte“ Lebensqualität attestieren als Schülerinnen von Gesamt- (24,1 Prozent), Haupt- (22,9 Prozent), Realschule (19,4 Prozent) und Gymnasium (19,3 Prozent). Bei den Jungen führen die Gesamtschüler die Negativ-Liste an. 15,5 Prozent fühlen sich schlecht. Es folgen die Schüler an Förderschulen (14,8 Prozent), Gymnasien (14,2 Prozent), Haupt- (13,5 Prozent) und Realschulen (11,6 Prozent).

Generell fühlen sich 17,3 Prozent der befragten Jugendlichen „schlecht“. Für kreisweite 15,7 Prozent ist die Lebensqualität „mäßig“, für 21,6 Prozent „mittelmäßig“, für 23,6 Prozent „mittelmäßig bis gut“, für 14,3 Prozent „gut“ und nur für 7,6 Prozent „ausgezeichnet“. Altersspezifisch betrachtet, ist die Lebensqualität bei jüngeren Befragten seltener schlecht (14,5 Prozent) als bei jenen aus den 10. Klassen (19,7 Prozent). Mädchen fühlen sich öfter„schlecht“ (20,9 Prozent) als Jungen (13,3 Prozent).

Computer und Fernsehgerät: Wer einen Jugendlichen während seiner Freizeit sucht, sollte sein Glück zunächst dort versuchen. Denn: 43,2 Prozent der Befragten gaben an, täglich mindestens ein bis zwei Stunden vor dem Fernseher abzuhängen, und 11,7 Prozent bringen es auf mehr als vier Stunden. Hinzu kommen etliche Zeiteinheiten am PC: ein bis zwei Stunden bei 34 Prozent, mehr als vier Stunden bei 13,2 Prozent. Wer hinter einem Mädchen herfahndet, kann sich an Telefonkabeln entlang hangeln oder Handysignale zurückverfolgen. 19 Prozent der Mädchen gaben an, täglich bis zu zwei Stunden zu telefonieren oder SMS-Botschaften zu verschicken. Knapp sechs Prozent der Mädchen bringen es auf mehr als vier Stunden.

(RP)
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