Erkelenz Jugendliche zeigen Schwarzlichttheater
Erkelenz · Sechs Stunden täglich wurden kreativen Schwarzlicht-Darbietungen einstudiert.
Ein Blatt Papier, das kurz vor den Herbstferien in der Schule verteilt wurde - für die elfjährige Marie Wehrstedt bedeutete es, für eine Woche in die fantasievolle Welt des Schwarzlichttheaters einzutauchen. Mit ihren Freundinnen, den Schwestern Greta (neun Jahre) und Lisa Paletta (elf Jahre), erarbeitete sie während einer Projektwoche des Erkelenzer Jugendamtes eine eigene Nummer.
Großeltern, Eltern und Geschwister waren eingeladen, als die 14 jungen Teilnehmer bei ihrer Abschlussvorstellung in der Leonhardskapelle präsentierten, was sie täglich eingeübt hatten. Ursula Espeter vom Stolberger Verein Tabalingo hatte dafür ihren riesigen Fundus mitgebracht. Leuchtende Strümpfe und Tücher, hautenge Anzüge, Perücken. "So werden die Kinder wohl nicht mal von ihren eigenen Eltern erkannt", sagte die ausgebildete Tanzpädagogin mit einem Schmunzeln. Und sie weiß: Bei den Mädchen und Jungen fallen Hemmungen, wenn sie unerkannt bleiben. Eine Mischung aus Sport und Kultur für Menschen mit und ohne Behinderung möchte Espeter bieten. Die Erkelenzer Teilnehmer erhielten ihr höchstes Lob. "Sehr, sehr fit" seien sie, einigen, wie auch Marie, Lisa und Greta, komme beim Schwarzlichttheater-Projekt zugute, dass sie in ihrer Freizeit beim ETV turnen. "Ihr seid echt perfekt", rief die Stolberger Tanzpädagogin den kleinen Akteuren bei der Abschlussprobe zu, und Stadtjugendpfleger Thomas Wilmer nickte anerkennend.
Sechs Stunden täglich wurden die kreativen Schwarzlicht-Darbietungen einstudiert, eine Michael-Jackson-Nummer, ein Akrobaten-Stück. "Nicht nur ein bisschen traurig" sei sie zum Ende der Projektwoche in der leergeräumten Leonhardskapelle, sagte Marie Wehrstedt, die die erste Hälfte der Herbstferien mit ihren Eltern im Schwarzwald verbracht hatte. Sie hoffe, dass das Projekt der Stadt Erkelenz - Kostenbeitrag für die komplette Projektwoche fünf Euro pro Kind inklusive Mittagessen - wiederholt werde. Stadtjugendpfleger Wilmer sah gute Chancen, weil die Kosten zu 100 Prozent vom Land refinanziert würden.